Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

Das Kloster Maria Verkündigung in Steyr. 349 
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zum Austritt aus dem Kloster 24 Nonnen, darunter 17 —W 
frauen, auch die Oberin Aloisia (Theresia) von Eckhardt. Nur 
eine wollte in das Versammlungshaus nach Windhag eintreten. 
Eine machte Gebrauch von der Wohltat des fünfmonatlichen 
Aufenthaltes im aufgehobenen Kloster. Fünf Chorschwestern 
erklärten sich bereit, den Unterricht der Küder in Steyr vor— 
läufig weiter zu führen und dann in Linz bei den Ursulinen 
einzutreten. Auch die Schulpräfektin aus dem Ursulinenkloster in 
Linz blieb vorläufig noch in Steyr. Ebenso Anna Maria Sieg— 
hartner, welche bereits zwei Jahre nur gegen die Kost, in der 
Hoffnung, einmal im Orden Aufnahme zu sinden, in der Schule 
gelehrt hatte und noch unentbehrlich beim Unterrichte war. Sie 
erhielt jetzt für ihre Mühe eine Remuneration in monatlichen 
Raten. Den einzelnen Klosterfrauen wurden Pensionen zuge— 
sprochen, jenen, die das kloͤsterliche Leben überhaupt aufgaben, 
auch ein Ausstaffierungsbeitrag zur Anschaffung weltlicher Kleider. 
Jene fünf Chorschwestern, die nach Linz übersiedelten, legten 
mit fünf Mitgliedern des aufgehobenen Karmelitinnenklosters in 
Linz, einer Dominikanerin des aufgehobenen Klosters Maria Thal 
in Tirol und zwei Novizen des Ursulinenklosters zu Linz in 
eben diesem Kloster am 22. Mai 1785 die Profeß in die Haͤnde 
des neuen Bischofs von Linz Ernst Johann Graf Herberstein ab. 
Linz mit Oberösterreich hatte nämlich seit dem am 13. März 1783 
erfolgten Tode des Kardinals Firmian einen eigenen Bischof 
bekommen, indem das Gebiet dieser neuen Diözese von der 
Passauer und zu einem kleineren Teile von der Salzburger 
Diözese abgetreunt wurde. Das längere Interregnum, welches 
der Einsetzung des neuen Bischofs vorausging, war sicher nicht 
ohne nachteiligen Einfluß auch auf die Gestaltung der Dinge in 
Steyr gewesen. Das erwähnté Protokoll und die solgende Auf— 
hebung fallen ganz in diese bischofslose Zeid.. 
Allerdings gab es auch nachher, als Oberösterreich seinen eigenen 
Bischof hatte, noch einige Auflösungen von Klöstern in diesem Lande. Es 
mag zur Veranschaulichung des Gegenstandes, der hier behandelt wurde, 
beitragen, wenn wir an dieser Stelle eine Uebersicht der oberösterreichischen 
Klöster, soweit solche bis zum Jahre 1800 waren gegründet worden, und 
zwar nach der Zeit ihrer Gründung, folgen lassen. J 
Männerklöster. 
718-1791 Mondsee, Benediktiner. 
177 bis jetzt Kremsmünster, Benediktiner. 
Um 900 - 945 Traunkirchen, Benediktiner. 
1050 - 1787 Suben, regulierte Chorherren. 
1056 bis jetzt Lambach Benediktiner. 
1071 bis jetzt St. Florian, reg. Chorherren. 
1082 -1787 Garsten, Benediktine. 
084-1810 und seit 1816 Reichersberg, reg. Chorherren. 
1120- 1784 Gleink, Benediktinex. 
1125- 1811 Ranshofen, reg. Chorherren. 
114145 1784 Baumgartenberg, Zisterzienser. 1*
	        
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