Volltext: Milde Beiträge zur Sitten- und Kunstgeschichte (1)

312 Einblicke in die Linzer Gemeindeverwaltung. 
6. Brief. 
Lieber Freund! Das Gebiet, auf das ich am Schlusse meines 
letzten Briefes gekommen bin, ist das der Gemeindeämter. 
Die Notwendigkeit, daß der Bürgermeister einen großen Teil 
seiner Obliegenheiten verschiedenen Beamten, Dienern und sonstigen 
Angestellten zur Vorbereitung und Ausführung überträgt, siehst 
Du nach dem im 5. Briefe Gesagten ohne weiteres ein. Daher 
gehe ich gleich daran, Dich mit den einzelnen Aemtern, so gut 
sches imstande bin, bekannt zu machen. 
Die ganze Gemeindeverwaltung hat ihren Mittelpunkt im 
Rathause. Dasselbe steht bekanntlich am Franz Josef⸗-Platze, hat 
aber auch zwei Seiteneingänge in der Rathausgasse. Beim Ein— 
gange am Franz Josef-Platze kommt man ebenerdig gleich zum 
Meldungsamte, im 41. Stocke zur Kanzlei des Bürgermeisters, 
zur Kammer- und Steuerkasse, zum Expedit und zum Ein— 
reichungsprotokoll; im 2. Stocke zu den Kanzleien für Standes— 
angelegenheiten, Schulangelegenheiten und Gewerbesachen, zum 
Armenamt, zum Baureferat, zur Buchhaltung, zur Registratur 
und zum Stadtphysikat; im 3. Stocke zum Bauamte, bezw. 
Wasseramte. Beim ersten Seiteneingange in der Rathausgasse 
ist das Marktamt, beim zweiten ebenerdig der Sicherheitswache— 
Hauptposten, im 1. Stocke das Polizeiamt, im 2. Stocke das 
Konskriptions- und Paßamt, das Militärmeldungs- und Taxamt; 
im 3. Stocke ist der Kerkermeiste. 
Die ideale Einteilung der Aemter ist jedoch teilweise eine 
andere als die örtliche, will sagen: die Benennung und Gliederung 
derselben in den jährlichen Rechenschaftsberichten des Gemeinde— 
rates unterscheidet sich von jener auf den OHrientierungstafeln 
am Haupteingange des Rathauses, an die ich mich soeben 
gehalten habe. Ich will also die Gemeindeämter auch nach 
den Rechenschaftsberichten, zugleich mit der Zahl und den Amts— 
titeln der in jedem Amte verwendeten Personen nach dem Stande 
von Ende Juͤli 1904 angeben, wobei auch eine Reihe außerhalb 
des Rathauses befindlicher städtischer Anstalten in Betracht kommt. 
Das Vollzugsbureau bilden 3 Stadträte, lKonzipist, 
1 Konzepts-Adjunkt und 1 Konzepts⸗Praktikant (zusammen 6). 
Das Polizei- und Meldungsamt besteht aus einem 
Polizeikommissär, 2 Konzeptsadjunkten, 3 Offizialen, 2 Prakti— 
kanten, 3 Unterbeamten und 3 Hilfsbeamten (zusammen 14). 
Im Bauamte sind 1Baurat, 5 Ingenieure, 1 Ingenieur— 
Adjunkt, 5 Bauassistenten, 5 Unterbeamte und 2 Hilfsbeamte 
zusammen 19). 
Die Buchhaltung beschäftigt einen Buchhalter, 2 Adjunkten, 
5 Akzessisten und 2 Praktikanten (zusammen 10.—
	        
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