Ein ausgezeichneter Schulmann.
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Zum Beweise hiefür diene die unverkürzte Mitteilung
eines der ehrenden Zeugnisse, die unserem strebsamen Schul—⸗
manne gelegentlich seiner Versuche, einen besseren Posten zu
bekommen, ausgestellt wurden. Dechant Pischerdorfer schrieb
unterm 30. März 18333 —
Herr Franz Xaver Gumpoltsberger wurde beim Anfange
des Jahres 1831 in der Eigenschaft eines Gehilfen an der
hiesigen k.k. Kreishauptschule angestellt. Nach deu vorliegenden
Visitations-Protokollen meines seligen Herrn Vorfahrers Alois
Jud wurde seine Geschicklichkeit, sein Fleiß, Behandlungsart
der Kinder und seine sittliche Auffüuhrung mit der Note
„ausgezeichnet“ ununterbrochen bezeichnet. Bei der letzten
offentlichen Semestral-Prüfung am 13ten und laten dieses
Monats habe ich mir persönlich die angenehme Ueberzeugung
verschaffet, daß Herr Gumpolisberger nicht nur eine sehr
gründliche und umfassende Kenntnis aller Lehrgegenstände in
einer Hauptschule besitze, sondern auch hinsichilich der Grund⸗
sätze der vorgeschriebenen Unterrichts-Methode und des Vor—
trages der schwierigsten Lehrgegenstände, namentlich der
deutschen Sprachlehre, des Stiles, des Kopf- und Zifferrechnens
jedem geübten und ausgezeichneten Lehrer an die Seite gesetzt
zu werden verdiene, und diese besondere Auszeichnung vor
allen übrigen hiesigen in jeder Hinsicht braven Lehrern von
der anwesenden Schul-Prüfungs-Kommission und von— den
übrigen Schulfreunden auch wirklich erhielt. Was diesem
geschickten, unermüdet tätigen und sehr religiös-gesitteten Lehrer
noch überdies zur Empfehlung gereicht, ist: seine eifrige Ver—
wendung für den zahlreich besuchten Wiederholungsunterricht
mit hervorragendem Erfolge — nebst seinen wochentlich sech—
zehn Lehrstunden die unentgeltliche Supplierung der Unter
richtsgegenstände in wochentlich neun Lehrstunden des nun—
mehr verstorbenen verdienstvollsten Herrn Schuldirektors
Schmidhuber während dessen langanhaltender Krankheit, und,
was alle diese vorzüglichen Verdienste erst wahrhaft krönet, —
sein durchaus musterhaftes religiös-moralisches Betragen im
öffentlichen und Privat-Leben, weswegen er sich auch die un—
geteilte Achtung seiner Vorgesetzten und den Beifall der ganzen
Gemeinde hier im hohen Grade erworben hat. Die Dekanats—
Schulenaufsicht hält sich demnach gewissenhaft verpflichtet,
diesen allseitig ausgezeichneten Lehrer zu seiner wohlverdienten
Beförderung für jeden Lehrplatz an einer Normal-Hauptschule
hiermit nachdrücklichst zu empfehlen“
So der k. k. Distrikts-Schulaufseher in einem Zeugnisse,
das seinem vollen Inhalte nach von der Schulvogtei Magistrat
des k. k. lef. Marktes Ried bestätigt wurde. Die Note „aus⸗
gezeichnet“, welche in diesem Zeugnisse mehrfach wiederkehrt,