Beglückende Pflichten.
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Den Schluß dieser gedrängten Uebersicht bilde eine Er—
innerung an die letzten Lebenstage des hochseligen Bischofes
Franz Josef Rudigier, dem das Gedeihen des Institutes der
Kreuzschwestern in seiner Diözese sehr am Herzen lag. Eine im
Jahre 1888 erschienene Geschichte des Institutes in Ingenbohl
hat uns diese Erinnerung aufbewahrt. Sie enthält die letzten
Worte des Bischofes an die Kreuzschwestern und man kann
dieselben als den kürzesten Ausdruck der Lebensvorschriften für
Welt- und Ordensleute bezeichnen. Der Bericht lautet:
„Den 14. September, als am Feste Kreuzerhöhung, hielt
der Hochselige noch das Pontifikalamt in der Institutskirche.
Es war sein letzter Besuch im Hause der Kongregation. Als den
7. Oktober Schwester Dolorosa einen Besuch bei Sr. Gnaden
zu machen hatte, waren die letzten Worte der Unterredung:
Leben wir, so sei es für den Herrn; sterben wir, so sterben
wir im Herrn!“
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Beglückende Rflichten.
Scheinbar in Menge,
Offenbar strenge
Schließen die Pflichten dich ein.
Aber nicht drückend,
Sondern beglückend
Werden durch Liebe sie sein.