Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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Serbien, Galizien und den Karpathen gestählten Öster 
reicher drängten ungeachtet des mörderischen Feuers vor 
wärts. Italienischen Gefangenen abgenommene Befehle 
ließen die Punkte erkennen, die um jeden Preis gehalten 
werden sollten. Einer dieser Punkte, die Costa d’Agra, 
wurde genommen und bewies, wie recht der italienisdhe 
Kommandant mit seinem Befehle hatte. Ein anderer die 
ser Punkte war der Monte Coston knapp an der Grenze. 
Dieser wurde von den Vierzehnern, den nach dem hessi 
schen Großherzog benannten Hessen, erobert. Nur einige 
hundert Meter weiter südlich lag der Kernpunkt der 
italienischen Stellung. Der Divisionskommandant sandte 
nochmals den Befehl: „Halten um jeden Preis!“ Der öster 
reichische Angriff wurde durch einen wahren Feuerorkan 
weitergeführt. Wenige Minuten später war die Stellung 
bezwungen. 
Der geschlagene General de Charaud ordnete nun den 
Rückzug an. Wenige Tage später war er des Kommandos 
enthoben. Erzherzog Karl schritt über das noch damp 
fende Schlachtfeld, um seine Truppen unter Szenen ju 
belnder Begeisterung zu beglückwünschen. Die Waffen 
des Edelweißkorps hatten an jeder Stelle dieser Front 
triumphiert. Andere Höhen fielen. Die Italiener zerstör 
ten ihre Magazine. Am 19. Mai standen die kaiserlichen 
Truppen auf italienischem Boden. 
Der Erzherzog bezog Quartier in den Hochwäldern. Ein 
gegen Fliegerangriffe getarntes bescheidenes Blockhaus 
diente ihm als Unterkunft. Daneben stand eine Kapelle, 
die fromme italienische Alpini während der zehn Monate 
des Stellungskrieges gebaut hatten. Hier empfing er die 
Nachricht von der Geburt eines Sohnes. In der Offiziers 
messe wurde ein Hoch auf dieses „Kind des Sieges“ aus 
gebracht. Franz Joseph verlieh dem Thronfolger den Or 
den der Eisernen Krone erster Klasse, Wilhelm II. den 
Pour le merite.
	        
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