Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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verfallenen Hütte, die nur einen Raum hat, der geteilt 
wurde. Für die arme Kaiserin sind weder Arzt noch 
Hebamme da. Und sie wird beide im Mai brauchen. Dar 
über bin ich ganz verzweifelt. Ich schreibe ohne Wissen 
der Kaiserin, aber jemand, der bei der Entente Einfluß 
hat, sollte sich darum kümmern, daß für sie pekuniär 
gesorgt wird, damit die beiden unschuldigen Menschen 
dieses ganz unmögliche Haus bald wieder verlassen kön 
nen. Die Majestäten werden selbst sicherlich nichts für 
sich unternehmen. Sie würden in einem Keller von Brot 
und Wasser leben, wenn man es von ihnen verlangte. An 
der Wand unserer Hauskapelle sitzt dick der Schwamm. 
Wir tun natürlich unser möglichstes, um zu helfen; 
manchmal möchten wir schon verzagen. Aber wenn wir 
sehen, wie geduldig die Majestäten alles ertragen, neh 
men wir es auch weiter hin. Seine Majestät ist erkältet. 
Er hustet seit Wochen. Erzherzog Karl Ludwig liegt auch 
erkältet zu Bett. Es gibt hier viele Kühe, aber sie sind 
alle tuberkulös. Die Milch muß gut gekocht werden . ..“ 
Und eine Dame aus Funchal schrieb: „Sie müssen sich so 
einschränken, daß die Kaiserin nicht einmal Butter für 
sich kaufen kann.“ 
T odeskrankheit 
Am 14. März erkrankten der Kaiser und alle Kinder an 
Grippe. Als die Nachricht von seiner Erkrankung nach 
Europa drang, wollten Freunde ihm einen Arzt senden. 
Die Botschafterkonferenz trat zu einer feierlichen Sitzu g 
zusammen, um zu prüfen, ob sie das gestatten könnte. 
Sie gab schließlich die Erlaubnis, aber da war es schon 
zu spät.