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denden Drucke aus Budapest Widerstand entgegensetzte.
Er erklärte, aus freien Stücken nicht zu weichen. Und
sicherlich hätte ihn in Szombathely niemand zur Abreise
gezwungen. Selbst die Zivilbevölkerung gelobte, zu seiner
Verteidigung auszurücken.
Horthy befahl Lehar nadi Budapest, aber Lehar weigerte
sich zu kommen. Er wurde daraufhin durch Feldmarschall
leutnant Hegedüs ersetzt. Dieser gab vor, loyal zu sein,
spielte aber wie im folgenden Oktober eine doppelte
Rolle.
Gr atz wurde nach Budapest zurückberufen und Kania
vom Auswärtigen Amt an seine Stelle entsandt.
Der Präsident der Kammer von Rakovszky kam und er
klärte voll Bedauern, daß das Spiel verloren sei. Es
hätte sofort gelingen müssen, jetzt verschlechtere sich die
Lage mit jedem Tag. Selbst Lehar und Borovicseny rieten
nun zur Abreise. Der König gab zögernd nach. Horthy
hatte triumphiert. Doch die Anhänger des Königs wußten
jetzt, woran sie waren, und konnten den nächsten Angriff
vorbereiten.
Rückkehr in die Schweiz
Die Budapester Regierung verbot jede Demonstration an
läßlich der Abreise des Königs am 5. April. Die lokalen
Behörden hielten sich jedoch nicht an diese Weisung und
verständigten die Bevölkerung anderthalb Stunden vor
der Abreise des Monarchen. Das Volk kam trotz dem
schlechten Wetter in Scharen. Der Hauptplatz war voll
von Menschen. Der König erschien auf dem Balkon. Die
Menge sang die Nationalhymne und schrie: „Viszontla-