Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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Er bemühte sich, den Tatbestand festzustellen, da er be 
absichtigte, Horthy zum Führer der Konterrevolution zu 
ernennen, wenn er noch am Leben war. Es wurde in Er 
fahrung gebradit, daß Horthy heil davongekommen war. 
Er wurde Kriegsminister in der provisorischen Szege- 
diner Regierung. 
Hier wurde eine geheime Gesellschaft nach revolutionä 
ren Vorbildern organisiert. Jedes Mitglied kannte nur 
seinen unmittelbaren Vorgesetzten, Ungehorsam wurde 
mit dem Tode bestraft; es gab Verpflichtungen, die mit 
militärischen und religiösen Pflichten im Widerspruch 
standen. Es wird angenommen, daß Horthy einer der 
Führer, aber nicht das Haupt war. Es gelang ihm, von 
den Franzosen einige Waffen zu bekommen und das Ver 
trauen der jüngeren Offiziere zu gewinnen. Schließlich er 
hielt er den Oberbefehl über ihre kleine Armee. 
Nach Kuns Flucht wurden Erzherzog Joseph Gouver 
neur und Stephan Friedrich Ministerpräsident. Die Poli 
tiker, die sich in Wien aufgehalten hatten, eilten heim, 
und die aus Szegedin folgten. Es wurde behauptet, daß 
niemand mehr an persönliche Bestrebungen oder Partei 
politik dächte. Die einzige Verlegenheit war nur, daß 
die Entente auf allgemeines Wahlrecht und sozialistische 
Minister drängte, weil sie fürchtete, daß die Konserva 
tiven für die Zerstückelung Ungarns weniger leicht zu 
haben sein würden. Benesdi, der tschechische Außenmini 
ster, verlangte den Rüdetritt des Erzherzogs, da sein 
Regime zur habsburgischen Monarchie führen könnte, die 
„eine ungeheure Gefahr für den Bestand der tschecho 
slowakischen Republik wäre“.
	        
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