Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

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machen es uns zur Pflicht, die selbständige ungarische 
Armee endlich zu verwirklichen, die von ungarischenOber- 
Offizieren und nicht von österreichischen Feinden geführt 
wird. Außerdem muß auf allen Gebieten das magyarische 
Interesse organisiert werden. Unser Volk muß vom Kind 
bis zum Greis aufgeklärt werden, daß wir mit Österreich 
nicht weiter in Gemeinschaft leben können, da dieses un 
seren sicheren Untergang will und unseren Ruin ver 
ursachen wird. Gegenüber den Österreichern besteht für 
uns gar keine Verpflichtung mehr. Schade um jeden Bissen 
Brot, den wir ihnen geben, schade um jeden Kreuzer, den 
wir für ihre elenden Industrieerzeugnisse zahlen. Be 
suchen wir weder die böhmischen Bäder noch die österrei 
chischen Kurorte, denn aus jedem Heller, den wir hin 
übertragen, werden Kugeln, die sie uns in den Körper 
schießen ... Von Österreich besiegt zu werden, ist eine 
größere Schmach als irgend eine Niederlage und ärger als 
der Tod, denn es wäre Ehrlosigkeit 
Das ist nicht die Solidarität, die man von den Nationen 
eines großen Reiches in Kriegszeiten erwarten durfte. 
Wenn man auch den Artikel als den Erguß irgend eines 
Hitzkopfes entschuldigen wollte, so wird man es doch ver 
ständlich finden, daß die Österreicher sich fragten, wie 
die sonst so strenge Zensur eine solche Ausschreitung dul 
den konnte, während die versöhnlichen Worte des Kai 
sers auf Geheiß des Außenministers unter drückt wurden.
	        
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