Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

Kindertränen in ein Lächeln zu verwandeln. Sie stellte 
sich an die Spitze der Kriegspatensdiaft, von der in Wien 
allein zehntausend Müttern geholfen wurde. Dieses Werk 
hat in den meisten kriegführenden Ländern Nachahmung 
gefunden. 
Ihre Anstrengungen kannten keine Grenzen. Sie leitete 
einen Fonds für Kriegswitwen und -waisen, schuf Näh 
stuben, Findelhäuser, Kriegsküchen, Heime für galizische 
und andere Flüchtlinge, organisierte im ganzen Reiche die 
Beteilung von Waisen mit Schuhen und Kleidern; sie 
führte Invalidentransporte von der Front zu den Eisen 
bahnen, besuchte Spitäler und Operationszimmer in Wien, 
Budapest, Siebenbürgen und Tirol; besondere Fürsorge 
wandte sie den Kriegsblinden zu; sie trachtete, ihnen eine 
Zukunft zu sichern; für die Gründung eines Kaiserin- 
Zita-Spitals in Wien wurden sechzehn Millionen Kronen 
auf gewandt; für die Soldaten an der Front wurden in den 
ersten paar Wochen nicht weniger als dreihundert Solda 
tenheime eröffnet. Überall jubelte man: „Gott sei Dank! 
Wir haben wieder eine Kaiserin!“ Nach der Bekundung 
eines Augenzeugen kam sie nicht als Kaiserin, sie wollte 
nicht feierlich empfangen werden, sondern Wärme und 
Behagen verbreiten; sie sprach mit allen in ihrer Sprache, 
hörte ihre Leiden und Nöte und Familienangelegenheiten 
an, überwachte die Küchen und verwandte sich bei Spitals 
kommandanten und Ärzten für ihre Patienten und Pfleg 
linge. „Man könnte vor ihr niederknien und beten“, ver 
sicherte ein Patient in einem Feldspital in Borgoprund. 
Kardinal-Fürsterzbischof Dr. Piffl sagte von ihr, daß sie 
von ihrer Kindheit an ein warmfühlendes Herz für die 
Nöte des Volkes, unter dem sie auf gewachsen war, gehabt 
hätte, und nun der Schutzengel aller Leidenden und Be 
drückten wäre.
	        
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