Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

Wieder schwieg Graf Tisza eine Zeitlang. Wie sprung 
bereite Panther saßen wir einander gegenüber. 
Graf Tisza: y Wie gesagt, ich muß mir diese Sache noch 
gut überlegenI 
Das war mir denn doch zu viel. Es handelte sich doch 
um einen Vertrauensposten beim Kaiser und nicht beim 
ungarischen Ministerpräsidenten. Ein von diesem abhän 
giger Beamter wäre an dieser Stelle von Übel gewesen. 
Ich fragte mich, ob Graf Tisza etwa meinte, er wäre der 
Regent, der in allem zu entscheiden hätte. Ich stand auf 
und erwiderte: Jch werde Exzellenz gewiß sehr dankbar 
sein, wenn Sie mir in den nächsten Tagen eine passende 
Persönlichkeit für die Stelle namhaft machen; aber ich 
glaube schon heute sagen zu können } daß ich aller Wahr 
scheinlichkeit nach den Hof rat Baron Nagy in Vorschlag 
bringen werde/ 
Tisza erhob sich. Er reichte mir wortlos die Hand, und 
ich empfahl mich. Ich habe ihn seither nicht wieder ge 
sprochen. Er hat mir nie verziehen, daß ich gewagt hatte, 
mich ihm entgegenzustellen. Kurze Zeit darauf wurde 
Baron Nagy über meinen Vorschlag zum ungarischen 
Sektionschef der Kabinettskanzlei ernannt. Die Wahl hat 
sich durchaus bewährt 
Diese Unterhaltung kann als typisch angesehen werden. 
Ungarische Königskrönung 
Das erste Staatsproblem, das der junge Kaiser zu lösen 
hatte, war ein ungarisches. Man wird sich erinnern, daß 
einer der Hauptpunkte in Franz Ferdinands Regierungs 
programm die Verschiebung der Krönung als König von 
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