Volltext: Kreuzweg eines Kaisers

verschieben, da er selbst die Krone tragen würde. Daß 
seine Befürchtungen zu weit gingen, beweist der reibungs 
lose Verlauf der Mobilmachung im ganzen Reiche. 
Das Programm Kaiser Karls 
Da Franz Ferdinand nicht auf den Thron kam, fiel alle 
Bürde auf die Schultern des Kaisers Karl. Er hatte nicht 
in der wenig zarten Weise seines Onkels das Fell des 
Bären verkauft, ehe er erlegt war; mit um so größerer 
Ruhe, Zurückhaltung und Klugheit hatte er die Probleme 
studiert. Seine Gedanken standen fest. 
Der Opportunismus seines Regierungsvorgängers hatte die 
Entscheidungen vertagt. Nun sollte er an sie heran, wäh 
rend ein Krieg im Gange war; ein Existenzkampf ist ruhi 
ger Überlegung von Reformen nicht günstig. Sein erstes 
war daher ein Friedensangebot. Es wurde zurückgewie 
sen. 
Dann ergriff er die Initiative zu Reformen inmitten des 
Aufruhrs der Elemente. Er liebte das ungarische Volk und 
glaubte, es würde auf ihn hören, wie es auf Maria There 
sia gehört hatte. Er kämpfte für die Erhaltung von Land 
und Freiheit und Gerechtigkeit, aber man fiel ihm in den 
Arm. 
Sein Auge überblickte das ganze Reich, er sah den Krebs 
schaden nationaler Eifersüchteleien, und er sah, wie die 
sem Übel durch Föderalisierung Einhalt geboten werden 
konnte. Er würde die Armee umgestaltet, der Gerechtig 
keit zur Flerrschaft verholfen und alle Mißbräuche abge 
schafft haben. Die Zeit war seiner nicht wert. Die besten 
Pläne schlugen fehl.
	        
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