Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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b) Sehr häufig ist besonders seit dem 15. Jhdt. im Anlaut k, das 
im Altbayrischen noch sehr selten ist: 
kauftet gau. 118, kund gau. 139, künt gau. 147, künftigen gau. 147, 
kunt gau. 148, kawffen gau. 148, kirichen kremsm. 9, Kraft kremsm. 91, 
kawffen kremsm.92, künftig kremsm. 104, körn kremsm. 104, kund kremsm. 
110, Kindern kremsm. 111, kauffen kremsm. 113, Krig kremsm. 113, körnen 
frid. 18, klainen frid. 81, kertzen gau. 153, kain gau. 156. 
c) Seltener finden wir im Anlaut seit dem 14. Jhdt. kh, ein Zeichen, 
das so zu werten ist wie ch: 
khundt kremsm. 30, khunfftige kremsm. 30, Khinden kremsm. 30, 
khvnftig kremsm. 76, khorn stiftsurb. II 513, khauffs gau. 169, khainerlay 
gau. 193, khes stiftsurb. II 593; verkhaufft kremsm. 30, Bekhennen gau. 
193, Bekhenn gau. 194. 
d) Einmal fand sich im Anlaut kch, das im In- und Auslaut 
öfter steht: 
kchraft gau. 156, winkchel wart. 17, Reinankchen wart. 17, be- 
dunkchet gau. 180, wisflekch stiftsurb. I 68. 
e) Der Reibelaut, der intervokalisch aus germ. k entstand (ch), 
wird meist mit ch bezeichnet, nach Diphthong mit h: 
zerbrechen gau. 1, machen gau. 2,181, Jprechen gau. 6, 22, wochen 
gau. 10, Jache gau. 46, Jicherhait gau, 54, va/twochen gau. 60, Jochen 
flor. 12, raichen flor. 51; raihen flor. 42, 74. 
f) Übergang des ch nach r zu h, den heutige Mdaa. kennen, 
scheinen Schreibungen mit h seit dem 13. Jhdt. zu belegen: 
werhen kremsm. 59, Starhenberg stiftsurb. II 423. 
g) Den Ausfall des ch nach r, der heute Regel ist, deutet an: 
verlsau (heute fälsag) stiftsurb. II 429. 
h) Im Auslaute nach Vokalen wird für den Reibelaut ch geschrieben: 
marbach cap. 150, reich gau. 14, ploch frid. 83, Jchuech frid. 83. 
i) Gelegentlich begegnet chh in Jachh (Sache) gau. 48, Pachh 
(Bach) urb. krems, 109. 
k) In der Gemination wird ck, kch, chk, ckh, kh geschrieben: 
ackers frid.2, 41, akcher cap. 273, 98, akchers kremsm. 104, frid.i, 
achker kremsm. 110, ackhers frid. 80, schikhen stiftsurb.il 616. 
Anm.: Die Erweichung des k in nk zu g scheint erst spät vor 
sich gegangen zu sein. Ich fand im 17. Jhdt. Ritzenwüngel Ub.3,207. 
§ 48. Germ. h. 
1. Lautwert: Im Anlaut ist es als Hauchlaut erhalten. In der 
Stellung vor s, t war es schon früh Gaumenreibelaut (Schatz, Gramm. 
§ 79). Heute erscheint hs als ks. Intervokalisch und im Auslaut ist h 
geschwunden. 
2. Schreibung: a) Im Anlaut und im Inlaut intervokalisch steht h: 
honigperig cap. 341, horent gau. 11, hundert gau. 35, hant flor. 102; 
weihen gau. 22, ge/chehen flor. 12, lehen flor. 63. 
b) Häufiger begegnet intervokalisch ch. In der bayrischen Ver-
	        
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