Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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k) Nach n begegnet d oft eingeschoben: 
wi/Jentleich gau. 151, 186, wij/entlich gau. 192. 
l) Ausfall des d vor n findet sich in: 
arnung gau*85, geornnet gau. 187, ornung gau. 188, ornnung gau. 189. 
§ 39. Germ. p. 
1. Lautwert: Im Anlaut entspricht heute Halbfortis, im In- und 
Auslaute Lenis d. Es ist also in Oberösterreich Zusammenfall von germ. 
d und p eingetreten. Im Anlaut von Nebensilben ist d ( p geschwunden, 
wenn 1 oder n folgte. (Vgl. Mdaa. § 54.) 
2. Schreibung: a) Im Anlaute finden wir meist d: 
dorf cap. 433, flor. 39, 51, driv gau. 10, dienen gau. 10, dinft 
gau. 12, dinges gau. 24, dien/ts gau. 106, dinge flor. 4, dien/t flor. 18, 
dürft flor. 20, 85, dien§r flor. 21, dorft flor. 11, dingen flor. 35, dien/t- 
leich flor. 38, dorff flor. 41, dullten kremsm. 22, drey kremsm. in. 
b) Daneben begegnen Schreibungen mit t: 
trevgau. II, tulden kremsm. 20, türft kremsm. 75, trew kremsm. 99, 
Tritte gau. 193. 
c) Anders zu bewerten sind folgende Fälle, die allgemein mhd. 
sind (Michels § 166, Anm. 3): 
Tav/ent gau. 4, tovjent gau. IO, Taw/ent flor. 51. 
d) Im Inlaut ist die Regel d: 
chinder cap. 413, prüder gau. 3, rede gau. 12, 25, chinde gau 12, 
tode gau. 15, be/chaidenhait gau. 18, /chaden gau. 44, genaden gaii. 135, 
Jneider gau. 135, chindern wilh. 45, an/idel kremsm. 51, waldes frid. 24, 
findet frid. 83. 
e) Der Schwund des d < p im Anlaut von Nebensilben vor n, wie 
ihn die heutigen Mdaa. kennen, läßt sich schon für das Ende des 
13. Jhdts. belegen: 
wern gau. 76, werent flor. 15, seinen stiftsurb.il 582, weren stifts- 
urb. II 583, seilen (Acc. Sing.) stiftsurb. II 609, warn (Part. Praet.) Stifts- 
urb. I 375. 
f) Im Auslaute finden wir meist d: 
Jchaid gau. 18, tod gau. 22, 120, chvnd gau.110, chund gau.135, 
kund gau. 185, werd stiftsurb. I 343. 
g) Auslautverhärtung zeigen an: 
tot flor. 12, chint wilh. 8, widerret kremsm. 22, abent kremsm. 41, 
Vrkunt kremsm. 111. 
h) Vor dem Präfix -er finden wir wie in den heutigen Mdaa. 
bereits zu Beginn des 14. Jhdts. d: 
derfullen gau. 85, derarbayts gau. 123, dergangen kremsm. 28. 
i) Unorganisches d ist nach n eingeschoben, seltener nach r: 
aindlef cap.334, gwondleich flor.36, Sfrdnicherkremsm.77, gewond- 
leich flor. 106, gwendleichen wilh. 53, gwondleich kremsm. 1OO. 
k) Assimilation mit-folgendem b oder k liegt vor in: 
wilperch cap. 132, walchiricher cap. 64, velchircher cap. 78.
	        
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