Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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gewännen (Konj. Praet.) gau. 124, gegenwürtigen gau. 124, Mul gau. 135, 
flor. 34, fürchümpt gau. 137, Munich mond. I, Jfn (Plur.) flor. 3, 21, 
gel^bd flor. 10, MH flor. 17, m^ge flor. 7, fber flor. 50, furba§ flor. 53, 62, 
fturb (Konj. Praet.) flor. 54, lüc^el flor. 55, chürjner wilh. 19, dürrer 
kremsm. 59, kübel frid. 44, Müljtat urb. krems. 86, Pühel urb. krems. IIO, 
Swertfüriben stiftsurb. I 373, kirichtür wart. 49, Jünder wart. 54, dürrs 
wart. 65; chümftichleich flor. 49, Sün flor. 83, nvt3en flor. 94, Julien 
flor. 94, chünftig flor. 95, Mül flor. 95, fürbas flor. 101, gelübe flor. 103, 
vns flor. 103, vn/er flor. 103, lüb (Verb.) flor. 108, mügen gau. 181. 
b) Vor r finden wir ue, ve, üe; es sind dies dieselben Zeichen, 
die wir für mhd. üe finden werden (vgl. § 18), mit dem ja der Laut 
vor r zusammengefallen ist: 
fuerjten gau. 34, gegenwuertigen gau. 104, ingeantwüert gau. 104, 
ingeantwuert gau. 104, fuerba^ gau. 167, fuer flor. 23, 38, kremsm. 14, 
stiftsurb.il 513, fver flor. 36, fueren stiftsurb.il 513. 
c) iv steht nur in einem Falle; es ist dies ein Zeichen, das im 
Ahd. für den Diphthong iu verwendet wird. Dieser hatte ja im Ale¬ 
mannischen den Lautwert ü und so wurde im Alem. für jeden langen 
ü-Laut iu, iv verwendet. (Michels § 30, 2.) Vielleicht wurde es später im 
Alemannischen auch für u verwendet. Im Bayrischen ist jedoch ahd. iu 
geschieden vom Umlaut von ü und auch von iu, daher ist dieses Zeichen 
hier sehr selten: gelivbe flor. 1. 
Anm. 1: i für ü fand sich bis Ende des 15. Jhdts. nie. Nach 
Schatz (Imst § 51) ist die Entrundung ü>i in Imster Urkunden erst 
in der zweiten Hälfte des 16. Jhdts. angedeutet. 
Anm. 2: Die Mehrzahl von mhd. IU3 ist einmal als lüejjen frid. 5 
geschrieben. Dies würde auf eine Einzahl IU03 hindeuten, die auch 
belegt ist. (Vgl. § IO d.) War auch vor 3 (z) Diphthongierung? 
§ 12. Unterbleiben des Umlautes von mhd. u. 
In einer Reihe von Fällen ist im Bayrischen so wie im Obd. 
überhaupt der Umlaut unterblieben. (Vgl. Mdaa. § 20, 5.) Diese Umlaut¬ 
losigkeit ist in einer Reihe von Fällen in unseren Quellen belegt und 
da auch die heutigen Mdaa. in diesen Fällen Umlautlosigkeit aufweisen, 
dürfte es sich um bewußte Schreibungen und nicht etwa um Nachlässig¬ 
keiten handeln. 
Der Umlaut unterbleibt in unseren Quellen: 
1. Vor gg: prukk flor. 19, wart. 81, Prukk kremsm. 49, prukke 
stiftsurb. I 371, pruk wart. 1 Ol. 
2. Vor ch, wenn 1, nicht j folgte: chuchen flor. 40, kremsm. 15, 
kuchen stiftsurb. I 168. 
3. Im Konjunktiv der st. Verba der 3. Klasse: wurd gau. 54, 
flor. 54, wuerd gau. 188, wuert flor. 18, 37, wvert flor. 36, Jturb flor. 40, 
würd wilh. 15, wurden kremsm. 40. 
4. Vor Nasal: gemunden kremsm. 23.
	        
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