Volltext: Zur Geschichte der oberösterreichischen Mundarten

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§ 9- Umlaut von mhd. o. 
1. Lautwert: Das mhd. ö ist in allen oberösterr. Mdaa. zu e ent- 
rundet. (Vgl. Mdaa. § 18.) 
2. Schreibung: a) Wir finden im 13. Jhdt. ausschließlich ce, seit dem 
Ende des 13. Jhdts. 6 und seit Mitte des 14. Jhdts. ö: 
töchter gau. 19, flor. 60, Jölicher gau. 35, 124, möcht gau. 54, 57, 
pawnöl gau.76, Götfrid gau.103, kremsm. 6,39, Jölher gau.106, kremsm. 12, 
möchten gau. 108, för/ter gau. 128, wöchikleich gau. 134, völlichleich 
gau. 134, 150, höf flor. 73, wilh. 11, kremsm. 13, Vör/ten kremsm. 28, 
Töchtern kremsm. 32, Höfen kremsm. 32, höfen kremsm. 81, dörflein 
kremsm. 94, vorhöfen kremsm. 100, Dörflaein urb. krems. 9, Öchsenperg 
urb. krems. 120 (heute Exenbergergut), möchtten frid. 83, öl stiftsurb. 
I 303, förichen stiftsurb. I 395, vörhen stiftsurb. I 169, höflein flor. 101, 
höfen flor. 104, dörffern flor. 109, geöffennt frid. 82, Ochsen stiftsurb. 
II 429, löbliche gau. 194, gwöndlichen stifturb. I 30, khöch stiftsurb. 
I 170, plöchel stiftsurb. II 264, örttern stiftsurb. II 580, Kaiserhöf 
stiftsurb.II 610, öll stiftsurb. I 166. 
b) I« den zwei folgenden Wörtern fehlt das Umlautszeichen ge¬ 
legentlich, da in diesen Fällen der Umlaut nur analogisch und später 
auftritt, woraus sich das Schwanken erklärt: 
tochter (Plur.) gau. 36, Töchtern (Plur.) kremsm. 33, 180, hof (Plur.) 
kremsm. 113, 116, hoff (Plur.) kremsm. 116. 
c) Die Entrundung ist, allerdings selten, bereits zu Ende des 
13. Jhdts. angedeutet durch e: mechten flor. 14, wilh. 36, gwendleichen 
wilh. 53. 
d) Einmal fand sich & für mhd. ö: macht wilh. 27. 
§ 10. Mhd. u. 
1. Lautwert: das mhd. u erscheint als mitteloffenes u. Vor r 
wurde u ) uu diphthongiert. (Vgl. Mdaa. § 19.) 
2. Schreibung: a) Meist wird v, u geschrieben: 
Jvn cap. 35, gau. 6, Nv^pach cap. 241, gvnjt gau. 37, gehvgnuss 
flor. 18, Prvnn flor.40, chvnftig wilh. 33, gvlte kremsm. 7, frvme kremsm. 8,. 
Jvnnleiten kremsm. 12, Svntagskremsm. 105; zuhten gau. 22, frumengau.24, 
Jun flor. 4, dulden kremsm. 117, verlubt kremsm. 100, lujs frid. 5, Mutt 
frid. 26, genumen frid. 55, 81, rupfeins stiftsurb. I 364, luss stiftsurb. 
I 67, II 283, Brunn stiftsurb. II 248, trunkh stiftsurb. II 616. 
b) Vor r erscheint, um die Diphthongierung zu un anzudeuten, 
ue, f-, u, ü, ü. Schreibungen ü vor r sind in Oberösterreich schon aus 
dem Ende des 12. Jhdts. zu belegen. Sie finden sich bereits im Mond- 
seer Teilurbar (vgl. auch Lessiak Vok. S. 256): 
tueren cap. 17, Puercraf cap. 18, altenpuerch cap. 29, wuerem cap.40* 
gepuerde gau.34, gebuerd gau. 35, 102, flor. 15, gepuertt gau. no, 112, 
puerd flor. 37, 38, tuern stiftsurb. I 369, fuerch stiftsurb. II 524, fuert 
wart. 35, 64, duerft gau. 167, notduerfften gau. 187, beduerffen gau. 193, 
puerkhrecht gau. 194,. Wuerm stiftsurb. II 290, weynfuer stiftsurb.II 298; 
chfrtz cap. 208, frchünd gau. 117; wurm cap. 325, 391, gepurt gau. 2,
	        
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