Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Der Curort Gmunden. 
Büste Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I., welche am 16. Juli 1894 
in Gegenwart Ihrer k. u. k. Hoheiten Erzherzog Franz Salvator »nd Erz¬ 
herzogin Maria Valerie, sowie Sr. Excellenz des Herrn k. k. Statthalters 
von Oberösterreich, Freiherrn von Puthon, feierlich enthüllt worden ist?') 
Die Wettersäule wurde nun gegen den Musikpavillon ;it versetzt. Aus dieser 
Zeit stammen auch die dort befindlichen, geradezu musterhaft geschaffenen Garten¬ 
anlagen, welche der erwähnten Huldigung für den Monarchen stets ein würdiges, 
lebensvolles Relief verleihen. Franz Josefs-Platz und Esplanade werden seit 1895 
während des Sommers elektrisch beleuchtet und die Kosten hiefür von der Cnr- 
eommissivn getragen?«) Mit Recht kann man behaupten, daß Franz Josefs-Platz 
und Esplanade eine der hervorragendsten Zierden des Curortes Gmunden bilden 
und den Vergleich mit ähnlichen Anlagen in den Alpenländern nicht zu scheuen 
brauchen. Im Winter 1894 —1895 wurde der erstere durch Ausfüllung des vor¬ 
liegenden Seegrundes mit dem Schubert-Park nächst dem Rathhause direct ver¬ 
bunden,^) die letztere aber im Winter 1896 und 1897 vom Musikpavillon bis 
zum zweiten Rondeau seewärts durchschnittlich um 9°5 m verbreitert und mit einem 
soliden Quaderbau und Eisengeländer abgeschlossen. Schubert-Park und Franz 
Josefs-Platz haben (bis zur Wettersäule) eine Gesammtlänge von 235 m, die 
Esplanade aber von dem letztgenannten Punkte ans bis an ihr Ende eine solche 
voll 550 m. 
Den vorgenannten Schöpfungen reiht sich der ausgedehnte Stadt park 
würdig an, der 1888/89 auf dem Bürgerspital-Hochfelde mit einer Gesammt- 
kostcnsnmme von 10.500 fl. seitens der Gemeindevertretung geschaffen worden ist, 
»nd nicht nur als solcher, sondern auch wegen des herrlichen Ausblickes, den er 
auf den See und dessen Ufergelände gewährt, ein äußerst beliebtes Ziel vieler 
Spaziergänger bildet. Er wurde am 23. Juni 1889 mit einem vom „Saison¬ 
verein" arrangirten Volksfeste eröffnet?') Das Gleiche war, um auch der privaten 
Schöpfungen auf diesem Gebiete geziemend Erwähnung zu thun, schon früher, 
und ist noch heute mit den prächtigen, allgemein zugänglichen, im Jahre 1878 
eröffneten Satori - Anlagen der Fall, die den Namen ihres Begründers tragen, 
und ebenso erfreut sich der Park des Villabesitzers Rudolf Schiffn er mit 
seinen herrlichen Baumgruppen, endlich der große Park Seiner königlichen Hoheit 
des Herzogs von Cumberland mit seinen schattigen Waldpartien vieler 
Besucher. Nicht unerwähnt kann an dieser Stelle der Fußweg bleiben, welcher 
in neuester Zeit als Fortsetzung der längs der Elisabeth-Straße bestehenden, 
banmbepstanzten Promenade bis gegen den Nachbarort Altmünster hin angelegt 
worden ist. Er wurde in seiner gegenwärtigen Ausdehnung im Jahre 1897 
vollendet und kostete ohne die nothwendige Grundeinlösung und den Wiederaufbau 
eines Fischerhauses in Ort 5400 fl. Hiezu hatte die Stadtgemeinde Gmunden 
1000 st., die Curcommission 700 fl. gewidmet?^) 
Durch eine lange Reihe von Jahren hatte das Cur- und Verschönerungs- 
Comits ohne feste Normen seine Thätigkeit entfaltet. Erst 1889 gieng man an 
eine straffere Organisation dieser für den Curort so wichtigen Körperschaft und 
wurden die bezüglichen Statuten unterm 14. Juni 1889 von der k. k. Statthalterei
	        
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