Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Der Curort Gmunden. 
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Dr. Christian Feurstein zum Ehrenbürger der Stadt Gmunden; gleichzeitig 
vor dem Nalhhaus Concert der Curcapelle; 3 Uhr Nachmittags Festbanquett im 
Hotel „Bellevue" mit einer Reihe von Toasten, von denen der Bürgermeister 
Alois Kaltenbrnner den ersten auf Se. Majestät den Kaiser ausbrachte; 
Nachmittags 5 Uhr Rundfahrt mittelst Dampfschiffes in Begleitung der Curcapelle; 
Abends Festball in den Cursaal-Localitäten, Seeufer- und Höhcnbeleuchtung; 
H Uhr Nachts gemeinsames Souper der auswärtigen Ehrengäste daselbst.^) 
Das schöne Fest, mit welchem ein wichtiger Markstein in der Geschichte des 
Curortes gefeiert worden ist, war in allen seinen Theilen vollkommen gelungen. 
Sein Andenken bewahrt die vom Festcomite aus Anlaß des fünfundzwanzig- 
jührigen Jubiläums des Curortes herausgegebene „Festzeitung" mit einer reichen 
Fülle literarischer Beitrüge. Weiterhin wurde über Beschluß des Curcomites vom 
22. December 1885 ans demselben Anlaß eine illnstrirte Broschüre über den 
Cnrvrt Gmunden von Dr. Hans Wolfs grub er herausgegeben, auf welche 
dann l 888 eine „Illnstrirte Karte des Traunsees sammt Umgebung" von dem¬ 
selben Autor gefolgt ist. Beide Publicationen wurden vom Curcomits entsprechend 
subveutionirt?") 
In die Periode nach der Feier des fünfundzwanzigjährigen Curortsbestandes 
fallen bezüglich dessen weiterer Ausgestaltung zunächst die großartigen hygienischen 
Maßnahinen (Schlachthausbau, allgemeine Trink- und Nntzwasserleitung, Schwen»»- 
canalisativn), die bereits im ersten Bande dieses Werkes eingehend besprochen 
worden sind und durch ivelche die Assanirung der Stadt in einer Weise durchgeführt 
ivorden ist, auf die sie mit gerechtem Stolze blicken kann. Weiterhin wurde im 
Winter 1890 — 1891 die Esplanade am ersten Rondeau beträchtlich erweitert/") 
und im Frühling 1893 daselbst auf Kosten der Stadtgcmeinde ein neuer Cafö- 
pavillon und Musik-Kiosk, wie sie beide noch hellte bestehen, errichtet?') Jur 
Jahre 1885 wurde dann der „Curhausplatz", zwischen dem Cursaale und der 
Esplanade gelegen, durch die Munificenz Seiner kaiserlichen Hoheit des Erzherzogs 
Johann Salvator (Johann Orth) mit einer nach seinen eigenen Entwürfen 
sthlgemäß ausgeführten steinernen Wettersäule, die mit den nöthigen meteorologischen 
Instrumenten versehen ist, geschmückt. In, dieser besitzt Gmunden noch heute ein 
Andenken au den Verschollenen?") Sie wurde auf Kosteil der Stadt mit einer 
entsprechenden Inschrift versehen. 1886 lind in den folgenden Jahren wurde die 
Esplanade und der Curhausplatz durch ein eisernes Gitter von der nebenher 
zieheildeli Fahrstraße abgeschlossen, Jur Winter 1888 — 1889 lvurde der letztere 
auf Kosteil des Sees ziemlich vergrößert, mit einer Doppelreihe von Kastanien 
bcpstanzt, und im Februar 1890 mit Allerhöchster kaiserlicher Genehmigung vom 
18. desselben Monats mit dem Namen „Franz Josefs-Platz" belegt. 
Im Jahre 1894 errichtete die Bau-Unternehmung Karl Freiherr von 
Schwarz auf ihre Koste» daselbst einen ans der städtischen Wasserleitung gespeisten 
Springbrünnen, nachdem im Winter zlivor der Platz abermals eine ziemliche Ver- 
breiternng gegen den See zu erfahren hatte. Jul nämlichen Jahre widmete lveiterhin 
der Bürgermeister Alois Kaltenbruner aus eigenen Mitteln die von dem 
Bildhauer Gigl nach dem Entwürfe Heinrich Ratter's meisterhaft ausgeführte
	        
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