Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Der Curort Gmunden. 
Lieblingsplatz des Dichters bezeichnet, und weiterhin die Benennung „Lenauweg", 
welcher Vvm dortigen Ufer die Anhöhe entlang sich hinzieht?") 
Aehnliches geschah 1857 mit dein zweiten Zugang ans einen der schönsten 
Aussichtspunkte, den Calvarienberg, von der heutigen Tagwerker-Gasse aus, der 
auch mit einer Pappelallee versehen wurde?') Eine Reihe von Jahren zuvor 
war aber eine Schöpfung ins Leben zu rufen begonnen worden, die noch heute 
dem Curorte Gmunden zur Zierde gereicht, d. i. der Bau der Esplanade. Deren 
Errichtung wurde vom Magistrate bereits im Jahre 1846 geplant und Kaiser 
Ferdinand I. schenkte deshalb mit Allerhöchster Entschließung vom 13. Sep¬ 
tember 1847: 900 Quadratklafter (32 a 37 m2) Seegrund neben der sogenannten 
Generalstabsstraße. Die Sache wurde aber erst vom Bürgermeister John»n 
Tagwerker in der Gemeinde - Ausschußsitzung vom 19. Oktober 1850 ernstlich 
angeregt und mit der hiedurch geschaffenen Verschönerung der Stadt, dann der 
Vermehrung des städtischen Grundbesitzes und der Beschäftigung der Arbeitsleute 
im Winter, endlich mit dem vermehrten Fremdenzuzuge begründet, worauf der 
Gemeinde-Ausschuß in derselben Sitzung die Inangriffnahme des Baues, und 
am 4. August 1851 die Weiterführung desselben beschloß?') Schon im nämlichen 
Winter wurde der Ban bis zum ersten Rondeau (dem gegenwärtigen Standorte 
des Musikpavillons) ausgeführt und dessen Kosten aus dem Cassareste der Stadlcassa 
bestritten?") 1853 wurde die Esplanade bis zum Eingang der Kuferzeile weiter 
geführt, und beliefen sich die Gesamintkostcu der ganzen Strecke auf 12.352 fl. 
C. Bi?") Sie wurde damals auch mit drei Baumrcihen bepflanzt, von denen die 
mittlere 1868 entfernt und auf den oberen Graben versetzt worden ist?") Zn den 
obigen 900 Quadratklaftern hatte Kaiser Franz Josef I. am 29. Juni 1852 noch 
weitere 432 Quadratklaster (15 a 53 m") „zur Anlage eines öffentlichen Spaziergang¬ 
platzes Esplanade prado" geschenkt?") In der Gemeinde -Ausschnßsitznng vom 
13. September 1854 wurde dann beschlossen, die Esplanade von ihrem bisherigen 
Endpunkte bis zur Burgfriedensgrenze (Lehenanfsatzplatz) allmählich zu verlängern. 
Hiezu schenkte Se. Majestät der Kaiser über neuerliche Bitte der Gemeindevertretung 
mit Allerhöchster Entschließung vom 20. November 1856 und vom 29. Mai 1859 
einen Seegrundeomplex von 1977 Quadratklaftern (71 a 11 w?)?7) 
Im Frühlinge 1859 wurde der Esplanadebau des hohen Wasserstandes 
und der politischen Verhältnisse wegen unterbrochen und erst im November.des¬ 
selben Jahres unter der Leitung von Franz Schleiß und Franz Kemmet- 
müller wieder weiter geführt. Mau gab der Esplanade eine Breite von 11, 
der daneben führende», dantals auch neu angelegten Straße eine solche von 9°5 m. 
In der Sitzung vom 7. Mai 1862 zeigte dann Franz Schleiß die Vollendung 
der Esplanade an?") Die Gesammtkosten derselben in ihrem damaligen Umfange 
werden mit rund 37.000 fl. ö. W. angegeben?") 1862 lvnrde am Ende der 
Esplanade zlir Vollendung und Abschluß derselben ein Rondeau mit Gesträuch 
und Rasenpflanzungen angelegt?") 1867 wurde dieselbe zuerst mit Petroleum 
beleuchtet?') 1872 kaufte die Stadtgemeinde einen Streifen Seegrund in einer 
Breite von zwei Klaftern ü 40 kr. längs der ganzen Esplanade?") im Ganzen 
aber 1382 Quadratklafter (49 a 71 m-).
	        
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