Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Der Cuvort Gnlunden. 
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i er äußerst rege Fremdenverkehr, welcher in den Sommern der Gegen- 
wart sich an den lieblichen Ufern des Trannsees und im übrigen Salz- 
kammergnt cuttvickelt, reicht mit seinen bescheidenen Anfängen weit über 
unser Zeitalter zurück. Wohl waren es damals weniger die Natur- 
. schönheilen der Gegend, als vielmehr das landesfürstliche Salzwesen 
mit seinem regen Treiben überhaupt und der Salzbergbau insbesondere. 
die eine fördernde Anziehungskraft ausübten. So waren eS namentlich 
AdclSpcrfonen, die sich nicht selten im Kammcrgnte vorübergehend einfanden oder 
sich gar dort anzusiedeln gedachte». Abgesehen aber von den Beschwerlichkeiten 
der Verkehrswege und der Unzulänglichkeit der Verkehrsmittel gab cs für diese 
Absicht noch andere Hindernisse. So war man im Gegensatze zur Neuzeit hvhcn- 
orts der Anschauung, „daß hierdurch kein nutzen, sondern viel mehr Schaden thue 
erwachsen", und bestimmte deshalb schon im Jahre 1654, daß ohne specielle 
Erlaubnis des Monarchen „keiner nobilitirten Person im Camergult sich uider- 
zulassen erlaubt" sein soll?) Wie aus einem Befehl der Wiener Hofkammer vom 
19. August 1700 hervorgeht, entsprang diese Vorsichtsmaßregel lediglich der Für¬ 
sorge für die Verproviantirung des Kammergutes, indem man in dieser Hinsicht 
befürchtete, daß die Menge der schon in dein „Salzkammergutsdistrict eingeschlichenen 
und etwa sich niderzulasse» gedenkenden Edelleith den Kammergutarbeitern und 
Ofsicirn ihre Nahrung vertheuern, (ihnen) das Fleisch, Fisch', Fcderwerkh, Wild- 
prüth und derleh" entziehen würde. Die landesfürstlichen Beamten erhielten daher 
den Auftrag, das Kammergut „von solcher Ueberfüllung freizuhalten",^) und 
wenn mau auch den Edelleuten nicht verbieten könne, auf de» ihnen gehörigen 
Gütern zu wohnen, doch dahin zu ivirken, daß den Beamten und Arbeitern das 
Vorkaufsrecht auf Lebensmittel jeder Art gewahrt bleibe.") Diese Anschauungen 
behielten noch lange danach in den maßgebenden Kreisen ihre Geltung. 
In neuerer Zeit förderten den Fremdenzufluß zunächst die Naturschönheiten 
des Traunsees und seiner Umgebung. Deren Ruf war bereits an der Schwelle 
des XIX. Jahrhunderts durch verschiedene Schriften ^) immer mehr auch dem 
Publikum bekannt und so in Manchen darunter der Wunsch rege gemacht worden, 
den Zauber der Landschaft aus eigener Anschauung kennen zu lernen. Nicht lauge
	        
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