Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Ehrenbuchblätter. 
Dr. med. Iwcrnz KHrrstian 3fextrffem. 
Geboren zu Beza» in Vorarlberg am 17. Mai 1829, besuchte er die 
Gymnasien in Bregenz lind Trient, und absolvirte seine Universitätsstudien in 
Innsbruck, Prag und Wien. Im Jahre 1860 ließ er sich als praktischer Arzt 
in Gmunden nieder, lnid wurde als ein offener und gerader Charakter mit weit 
ausblickenden Ideen der eigentliche Schöpfer und unermüdliche Förderer des Cur- 
vrtes. Dem Gemeinde-Ausschusse gehörte er von 1861 —1885, der städtischen 
Sparcassa von 1871 —1882 als Direetor, bis 1892 als Ausschußmitglied an. 
In Würdigung seiner Verdienste wurde ihm gelegentlich der Feier des fünfnnd- 
zwanzigjährigen Curortjubiläums 1886 vom Gemeinde-Ausschusse einstimmig das 
Ehrenbürgerrecht der Stadt Gmunden verliehen, tvelche Auszeichnung er aber am 
19. November 1891 als Gegner der damaligen Gemeindevertretnng in der Frage 
der Errichtung einer Tiesguelleu - Wasserleitung zurückwies. Dr. Fe» r stein starb 
in Bad Tüffer am 9. August 1896. Ihm zu Ehren gab die Gemeindevertretnng 
von Gmunden 1897 einer ncuangelegten Straße seinen Namen.') 
Johann Kv. Kcrbewt. 
Geboren am 18. Octvber 1833 zu Oberplan in Böhmen, erhielt er den 
ersten Musikunterricht von seinem Großvater und seinem Onkel, dem dortigen 
Lehrer. 1848 —1852 frequentirte er die Lehrerbildungsanstalt in Linz und wurde 
dort von August Dü rnb erg er in die Harmonie- und Generalbaßlehre ein¬ 
geführt. Vom Herbste 1852 bis Juli 1857 war er Lehrer in Naarn, dann in 
Waizenkirchen, und kam am 23. Jänner 1861 als Organist nach Gmunden. 
1879 vermählte er sich mit der Tochter Louise des Oberlehrers Josef Czech 
in Gmunden. Habert bildete sich allinählich an den Schriften von Sechter 
und Fuchs, au den Werken von Bach und Palestrina antodidactisch zum 
gediegenen unb fruchtbaren Componisten heran. 1866 erhielt er in einem von 
der Generalversammlung der katholischen Vereine in Belgien ausgeschriebenen 
Wettbewerbe unter 76 Concurrenten, die zwölf verschiedenen Nationen angehört 
haben, für eine vierstimmige Vocalmesse mit Orgelbegleitung den dritten Preis 
(eine silberne Medaille und 250 Francs in Gold). Außerdem schrieb er eine 
Anzahl mnsiktheoretischer Abhandlungen, meist über Contrapunkt- und Harmonie¬ 
lehre. Auch gab er von 1868 angefangen mit Unterstützung des oberösterreichischen 
Clerus die „Zeitschrift für katholische Kirchenmusik" als Organ des 
vberösterreichischen Diöcesan - Cäcilienvereiues heraus, die aber nach einer mehr¬ 
jährigen Unterbrechung (1873 —1877) im Jahre 1886 leider zu erscheineil 
aufhörte.') Wenn unser Johann Ev. Habert trotz seiner üubestrittenen 
Tüchtigkeit in Oesterreich' noch lange nicht so bekannt und gewürdigt ist, als er 
es sactisch verdient, so sind daran weniger seine große Bescheidenheit als die 
vielen Anfeindungen schuld, die ihm der „Deutsche Cäcilienverein" seit Jahren in 
offen erklärter Gegnerschaft unter Anwendung verwerflicher Mittel angedeihen ließ.
	        
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