Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Ehrenbuchblätter. 
359 
laufbahn und brachte es zum k. k. Oberlandesgerichtsrath und zum k. k. Hofrath 
extra statuin. Er war ein hervorragender juridischer Schriftsteller. Seine wich¬ 
tigsten Werke sind: „Erläuterungen des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches für 
die gesammten deutschen Länder der österreichischen Monarchie", 9 Theile in 
10 Bänden, Graz, 1830. „Erläuterung der allgemeinen Gerichtsordnung vom 
1. Mai 1781", 2 Bände, Wien, t845. „Materialien zur Reform der öster¬ 
reichischen Gesetzgebung im Justizfache". 
Von Sr. Majestät dem Kaiser im Jahre 1861 durch Verleihung des Ordens 
der eisernen Krone und Erhebung in den Ritterstand mit dein Prädicate „von 
Weherheim" ausgezeichnet, starb Nippel zu Wien am 8. März 1862?) 
Jakob Keovg Gbeirrveis, 
k. k. Oberstnanzrath. 
Als der Sohn des wenig bemittelten Sockenstrickers und Hausbesitzers 
Johann Georg Oberweis am 12. April 1796 gu Gmunden, Kirchengasse 
Nr. 14 geboren, absolvirte er die classischen und philosophischen Studien im 
Benedictinerstifte Admont, die juridischen mi der Grazer Universität. Dort trat 
er dann im November 1820 als Conceptspraktikant des k. k. Kreisamtes in den 
Staatsdienst und kam 1823 zur Gefällsverwaltung nach Innsbruck. In Tirol 
diente er nun durch 36 Jahre als ausgezeichneter Beamter, wurde im Mai 1850 
Fiuanzrath, am 12. Juli 1852 wirklicher Oberfinanzrath bei der k. k. Finauz- 
Landesdirection Innsbruck und starb als solcher am 28. Februar 1860?) 
Irledwich Hbeodor Wischer, 
Aesthetiker und Dichter. 
Daß wir dem Andenken dieses berühmten Mannes hier einen Platz ein¬ 
räumen, findet darin seine Berechtigung, daß derselbe viele Sommer in Gmunden 
geweilt lind hier auch auf dem evangelischen Friedhofe seine letzte Ruhestätte 
gefunden hat. Geboren zu Ludwigsburg in Schwaben am 30. Juni 1807, ge¬ 
storben zu Gmunden am 14. September 1887. Er studirte Theologie, war dann ' 
Pfarrvicar und Repetent, gab aber die Theologie aus und wurde Professor der 
Aesthetik und Literatur au der Universität Tübingen. Er bereiste Griechenland 
und Italien, wurde 1845 —1847 wegen seiner politischen Richtung seines Amtes 
enthoben, trat in das Frankfurter Parlament, gehörte auch dem Rumpfparlamente 
an, und gieug 1855 als Professor au das Polytechnikum in Zürich, wo er bis 
1866 wirkte. 1867 an das Polytechnikum in Stuttgart berufen, lvurde er 1870 
geadelt. Seine bahnbrechenden Werke sind: „Aesthetik". „Ueber das Erhabene 
und Komische". „Kritische Gänge". „Altes und Neues". „Mode uild Cynismus". 
„Goethe's Faust". Roman: „Auch Einer". Lustspiel: „Nicht I a". Burleske: „Faust, 
III. Theil". Gedichte: „Lyrische Gänge". „Schartenmaier's Gesäuge". „Allotria".
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.