Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Ehrenbuchblätter. 
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Wtcrrtin Hie sch, 
Abt von KremsMünster. 
Geboren zu Gmunden am 13. August 1649 als der Sohn Martin t 
Friedrich des Meßners an der Stadtpfarrkirche Martin Resch und dessen 
Gattin Barbara in dein Hause Pfarrhvsgasse Nr. 6, studirte er nachmals in 
München und Ingolstadt, wo er die Würde eines Doctor Juris Utriusque et 
Philosophiae erwarb. Bald darauf erlangte er im Bisthnme Gurk eine einflu߬ 
reiche Stellung, übte hernach in Graz eine Zeit lang die Advocatur aus, und 
tvnrde dann Hofrath des ErzbischofeS von Salzburg. Nach kurzem Wirken in 
dieser Eigenschaft verfiel er in eine 
gefährliche Krankheit, die ihn zum 
Eintritte in den geistlichen Stand 
bestimmte. Sv kam es, daß er 1680 
im Benedietinerstifle Kremsmünster 
die feierlichen Ordensgelübde ab¬ 
legte, und im folgenden Jahre unter 
dein Klosternamen Marliuus zum 
Priester gelveiht wurde. 1682 er¬ 
hielt der durch Gelehrsamkeit und 
vorzügliche Geisteskraft hervor¬ 
ragende Manu die erledigte Lehr¬ 
kanzel des Kirchenrechtes an der 
Universität zu Salzburg und machte 
sich dort 1685 durch seinen be¬ 
rühmten Traetat „De jure Patro- 
natus“ in der gelehrten Welt einen 
Namen. Im Jahre 1688 von seinem 
Abte Hvnvrius (1669 — 1703) i» 
das Kloster zurückberufen, wurde 
er daselbst Novizenmeister, 1693 
Prior, 1698 aber aus die Pfarre 
Vorchdors investirt. Dort recvn- 
strnirte er die Pfarrkirche in umfangreichem Maße und machte sich überhaupt durch 
Pflichttreue und andere treffliche Charaktereigenschaften bei seinen Ordensbrüdern 
derart beliebt, daß ihn diese am 10. September 1704 unter dem Namen Martin III. 
mit großer Mehrheit zum Abte erwählten. Als solcher tvar er seit dem Bestände 
des Klosters der ueuuundfüufzigste, wurde dann noch kaiserlicher Rath, Landrath, 
1707 auch Laudschaftsraitrath, und starb im Jahre 1709. Während seiner kurzen * 
Amtsthätigkeit vollendete er die beiden Thürme der Stiftskirche, erbaute das 
Portal vor derselben, machte den „Tödtenhengst", bis dahin einen steilen, vom 
Markte Kremsmünster nach dem Stifte führenden Fußweg fahrbar und ballte 
das Schloß Kremsegg gänzlich um?) 
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