Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Vereinsleben. 
von je 2 fl. 1877 wurde eine Aenderung der Vereinsstatuten vorgenomnien und 
dieselbe am 21. Juli desselben Jahres, Z. 2260, behördlich genehmigt. Hienach 
bestand der Ausschuß des Gmundeuer Saisouvereines aus 19 Mitglieder», die 
aus sich ein fünfgliedriges Directoriuiu wählten. Sein Zweck aber gicug dahin, 
„im Interesse der Cur- und Badeindustrie nach Möglichkeit den Gmunden besuchenden 
Fremden den Aufenthalt angenehm zu machen und deren Verkehr zu steigern". 
Demzufolge war es Aufgabe des Vereines, „für Vergnügungen, Concerte, Tombola¬ 
spiele und gemeinsame Ausflüge zu sorgen, auf vorhandene Mängel und Uebelstände 
aufmerksam zu machen und die nöthigen Maßregeln zu deren Beseitigung anzuregen, 
zeitgemäße Verbesserungen und de» gesteigerten Bedürfnissen entsprechende Ein¬ 
richtungen in Anregung zu bringen und möglichst auf deren Ausführung hinzuwirken, 
endlich die Klagen der Fremden, wie sie dem Vereine mitgetheilt werden, in 
Erwägung zu ziehen und die betreffenden Behörden um Abhilfe anzugehen". 
Diesem Programme, insbesondere der Veranstaltung von Saisonvergnügungen 
der verschiedensten Art, zu deren Durchführung er 1878 ein eigenes Vergnügungs- 
comit« bestellte, ist der Verein so lange er bestanden hat stets treu geblieben, und 
darin liegt auch sein wesentliches Verdienst um die Hebung des Curortes Gmunden. 
In dieser Hinsicht umfaßte die Vereinsthätigkeit hauptsächlich die Aufstellung von 
Wegweisertafeln, den Unterhalt einer Führe von der Esplanade zum „Echvwirt" 
(1876/77), die Abhaltung von Rundfahrten mittels Dampfschiffes, von Gondel¬ 
fahrten, von Ausflügen nach dem Traunfalle zu Schiffe oder mittels der Eisenbahn, 
einer großen Ruderregatta (16. August 1878), eines Kinderfestes, eines Hunde¬ 
rennens, eines Wald- und Wiesenfestes, vieler Tombolaspiele u. a. m. Von den 
mit Recht berühmten Blumencorsos ans dem Trannsee lvurden der erste und 
zweite am 31. Juli 1887 und 22. Juli 1888, wie nicht minder ei» großartiges 
„Venetianisches Nachtfest" (1889) vom Saisonvereine inscenirt. Hiebei kann nicht 
unerwähnt bleiben, daß ein Großtheil des jeweiligen Reingewinnes dieser Festlich¬ 
keiten in bedeutenden Beträge» stets den verschiedensten humanitären und gemein¬ 
nützigen Zwecken zugeführt tvorden ist. 
Im Laufe der Jahre schmolz die Mitgliederzahl des Gmundeuer Saison¬ 
vereines, als dessen Leiter fortwährend der Badearzt Dr. Hans Wolfs grub er 
fungirte, immer mehr zusammen, und belief sich 1889 nur mehr aus acht. Der 
Verein löste sich daher am 5. Jänner 1890 auf und überließ sein Vermögen im 
ungefähren Betrage von 1100 fl. der Curcommission, wie denn auch seine bis¬ 
herige Thätigkeit im vollen Umfange mtf das „Vergnügungscomitö" derselben 
übergegangen ist.') 
Konsumverein Gmunden, 
registrirte. Genossenschaft mit beschränkter Haftung. 
Dieser Verein wurde am 13. März 1876 von Anton Werkstätter, 
k. k. Oberförster, Josef Zangerl, Prokuraführer der Salzhandelsgesellschaft, 
und Theodor Ortner, Eisenbahnbeamter, gegründet, und laut Bescheides des
	        
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