Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

■ Vereinsleben. 
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auf den deutschen Feuerwehrtag nach Leipzig, „um das Wese» und die Einrichtung 
der modernen Feuerwehr aus eigener Anschauung kennen zu lernen und so für 
die Gründung einer solchen, entsprechend den Verhältnissen in Gmunden, Nutzen 
zu ziehen"/?) Hierauf tveudete sich die Leitung des Turnvereines mit einem wohl¬ 
begründeten Antrage auf Errichtung einer freiwilligen Feuerwehr in Gmunden an 
den Gemeinde-Ausschuß, tvelcher denselben in seiner Sitzung vom 1. September 
1865 mit Beifall aufnahm und sofort an die Wahl eines Comitös zur Durch- 
führung der vorbereitenden Schritte gieug. Demselben gehörten an: Die Mit¬ 
glieder des Turnvereines Emil Dl ä n h a r d t, I g n a z N a r b e s h u b e r, Io h a nn 
Pichler, Kaspar Stockhammer, dann Rudolf P eit Huer Ritter von 
Lichten fels, k. k. Ministerialrath, Johann Pan mg artn er, k. k. Laudes- 
gerichlsrath, Franz Graf Schmidegg, Dr. Raphael Kr ein er, k. k. Notar, 
Emanuel T sch an», k. k. Bau-Ingenieur, Albert Böhm, Schuldirector, 
Franz Schleiß, Bürgermeister, Josef Merze der, Kaufmann, Ludwig 
Karth, Rauchfangkehrer, Josef Pr umbau er, Tischler, tlnd Franz Hölzl, 
Schlossermeister.^) 
Auf Veranlassung dieses Comitös erließ dann die Gemeindevorstehung am 
17. Octvber 1865 einen Aufruf an die Bürgerschaft, der neu zu gründenden 
Feuerwehr beizutreten oder dieselbe wenigstens durch entsprechende Beiträge zu 
fordern.") Die Einzeichnuugeu aber gieuge» nur langsam von Statten, da 
allerlei Vvrurtheile und ei» geivisses Mißtrauen auch bei diesem segensreichen 
Werk zu überwinden waren. Erst ein diesbezüglicher aufklärender Artikel im 
„Gmundner Wochenblatt" vom 5. December 1865 brachte die Angelegenheit in 
einen rascheren Fluß und bewirkte, daß die Mitte Jänner 1866 eröffnete Sub¬ 
scription zur Anschaffung von Gerätheu und Manuschaftsausrüstungen von einem 
günstigen Erfolge gekrönt war.") Eine weitere Förderung dieses Zweckes geschah 
seitens der städtischen Sparcassa durch eine am 17. März 1866 gemachte Spende 
von 200 fl./') daun durch eine am 1. Mai 1866 von Dilettanten veranstaltete 
„musikalisch - theatralisch - declamalorische Abeudunterhaltung".") 
Mittlerweile hatte die hohe k, k. Statthalterei die von dem Grüudungscomitö 
überreichten Statuten der freiwilligen Feuerwehr unterm 10. Februar 1866, 
Z. 554, genehmigt,") und so konnte der junge Verein am 14. März 1866 die 
erste constituirende Generalversammlung vornehmen.") In derselben wurde auch 
der Ausschuß gewählt, u. zw. Commandant: Franz Schleiß; Obmann der 
Steiger: Emil Bl ä u h a r d t; Obmann der Spritzenabtheilung: K a j e t a n T a i t l, 
Malers Obmann der Hilfsabtheilung lind Wasserbesorger: Josef Haas «on., 
Kaufmann; Obmann der Wehrleute: Josef Machan, Maurermeister; Obmann 
der Rettungsmannschaft: Johann Harringer, Postmeister; Obmann der 
Schutzmannschaft: Dr. Alexander Wagner, praktischer Arzt. Als Ober¬ 
spritzenmeister wurde der Stadtkümmerer W o l f g a n g Ke m m e t m ü l l e r 
bestellt.") 
In der Gemeinde -Ausschnßsitzuug vom 26. September 1866 wurde dann 
im Sinne der Vereiusstatuteu dem Commandanten der k. k. Ministerialrath 
Rudolf Peithner Ritter von Lichtensels als erster und der k. k. Landes- 
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