Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Verernsleöen. 
Unterhaltungen gebildet hat. Als Sommerturnplatz fand jetzt der Verein auf der 
Wunderburg eine passende Stätte und eröffnete jenen mit einem gutbcsuchten 
Schauturnen?) Am Schluffe dieses Vereinsjahres, in welchem der Turnverein 
auch die Anregung zur Gründung einer freiwilligen Feuerwehr gegeben hat, 
bestand derselbe aus 36 Ehrenmitgliedern, 16 Turnern und 22 Zöglingen?) 
Am 9. und 10. Juni 1867 fand in Gmunden die erste Zusammenkunft der 
Turnvereine von Oberösterreich und Salzburg statt, an der sich außer dem hiesigen 
die Turnvereine von Hallein, Ried, Salzburg, Schärding, Steyr und Wels be- 
theiligten. Dieses „Gautnrnfest", für welches eigene gedruckte Bestimmungen 
erlassen worden waren, nahm einen glänzenden Verlauf?) In dieser Zeit war 
auch die Mitgliederzahl in stetigem Steigen begriffen, und belief sich die Zahl der 
activen Turner 1871 bereits auf 29. Als Turnlocale diente seit 1868 eine von 
der Gemeindevertretung unentgeltlich beigestellte Räumlichkeit im ersten Stocke des 
Fasselhauses, die dann 1873 mit dein Zwingergebände vertauscht wurde?) Ende 
September desselben Jahres gieng der bisherige Turnlehrer Johann Paul 
Kehl in gleicher Eigenschaft nach Kremsmünster und wurde durch Anton 
Putniorz ersetzt. Im Jahre 1875 schied der Turnverein Wels aus dem 
Bezirksverbande aus, den er bis dahin mit Gmnnden und Ischl gebildet hatte, 
und der von nun ab aus den beiden letzteren Turnvereinen allein bestand. Das 
erste diesfällige Bezirksturnen fand am 29. August desselben Jahres in Ebensee 
statt. Auf den Turnlehrer Putniorz folgte am 1. Juni 1876 Ludwig 
Feichtinger, und auf diesen zwei Jahre später mit einem monatlichen Honorare 
von 10 fl. der Lehrer an der Schule in Weyer, Josef Krackowizer. Mittler¬ 
weile war im Winter 1877/78 eine „Herren-" oder „Gesundheitsriege" ins Leben 
gerufen worden, während anfangs December 1878 dem Turnvereine die unent- 
geltliche Benützung der neuen Turnhalle im Schulgebäude seitens der Gemeinde¬ 
vertretung gestattet wurde. Als Turnlehrer fungirte weiterhin vom Mai bis 
September 1879 in provisorischer Eigenschaft das Vereinsmitglied Leopold 
Tscheitscher, dann seit 13. October desselben Jahres der Bürgerschnldirector 
Michael Lab er. Unter ihm wurde die wöchentlich einmal stattfindende Vor- 
turnerstunde, eine für den Verein sehr ersprießliche Einrichtung geschaffen, wie 
denn derselbe unter seiner fachgemäßen Leitung merklich aufblühte. Nach M. Lader 
führte die Leitung des Turnbetriebes seit 20. Mürz 1882 der Vorturner Franz 
Binder durch eine Reihe von Jahren. 
Am 3. Juni 1886 begieng der Verein die Jubelfeier seines fünfundzwanzig- 
jährigen Bestandes mit einem Turnfeste in der „kleinen Ramsau", an dem sich 
auch der Turnverein Ischl betheiligte. Dasselbe nahm folgenden Verlauf: 
1 y4 Uhr Nachmittags Abfahrt unter Musikbegleitung nach dem Festplatze. Schau¬ 
turnen daselbst unter der Leitung des Turnlehrers Franz Binder. Die Ehren¬ 
preise, Eichenlaubkränze mit Schleife und Widmung, errangen hiebei: Josef 
Holzinger, Ischl, und Hans Hernler, Gmunden (Weitsprung); Josef 
Sambs, Ischl, und A. Rick er, Ischl (Hochsprung); Joses Au mayer, 
Gmunden, und Karl Wirl, Ischl (Steinstoßen). Abends Zusammenkunft im 
Gartensalon des Hotels Mncha unter Mitwirkung des Gmundener Männer-
	        
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