Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Vereinsleben. 
Herren Tagwerker, Neuhuber, Hoffiuger, Jungmahr, Behstorfer, Plaim, Königs- 
w'ieser, Hafeueder re. producireu eine Auswahl vou steirischen Quartetten, Jodlern, 
Flügelhorn-Duetten und Zithertänzen mit unübertrefflicher Violin- und Guitarre- 
begleitung. Vorzüglich muß ich auch der Demviselle Fanny Holzinger im ,goldenen 
Brunnen" erwähnen, die mit einer ausgezeichneten Stimme das wahre steiermärkische 
Gemüth, im Gesänge verbunden, darstellt. Ich gestehe offen, daß ich es mir zur 
besonderen Ehre rechne, einige meiner jüngst geschriebenen Lieder schon vou 
ihnen vortragen zu hören"?) Im Jahre 1845 gründete sich dann hier der. erste 
„Männergesangverein", welcher gleich zu Beginn über zwanzig Mitglieder 
zählte, und den Höhepunkt seiner Thätigkeit in einem großen „Liederfest" erreichte, 
welches vom 27. bis 29. Juni 1846 gemeinsam mit dem „Säugervereine" von 
Linz in Gmunden abgehalten worden ist. Weiterhin veranstaltete derselbe noch 
am 13. December desselben Jahres „im Saale des Herrn Gasthausinhabers Franz 
Tisch ein Gesangsfest zum Besten der Armen". Die Liste der Vortragsstücke ist 
noch vorhanden und kostete ein Sperrsitz 30 kr., ein Platz im Parterre 20 kr., ei» 
Platz auf der Gallerie 10 kr. C. M. Die Ungunst der Zeitverhältnisse, namentlich 
aber der Verlust mehrerer ausgezeichneter Mitglieder führte 1848 zur gänzlichen 
Auflösung dieses Vereines. Daß er auch in der nächsten Zeit nicht wieder ins 
Leben gerufen wurde, erfüllte „die Seele eines jeden Kunstfreundes mit Trauer"?) 
Wolksverein. 
Ueber diesen politischen Verein siehe das Capitel „Anno 1848“, Seite 240. 
Der: Militär-Weterunen- und Weservihten-'Nerbrüderungs- 
verein. 
Im Jahre 1842 feierten die in Gmunden und Umgebung befindlichen 
Militär-Veteranen aus den Franzvsenkriegen, etwa 280 Mann, die sämmtlich mit 
dem Armeekreuze („Europae libertate asserta 1813—1814“), dem sogenannten 
„Kanonenkreuz" decvrirt waren, am 16. October das erstemal die Erinnerung an 
die denkwürdige Völkerschlacht bei Leipzig, welche die meisten von ihnen selbst 
mitgekämpft hatten. Die Anregung hiezu gab der Gmundener Lohukutscher 
Ignaz Bergt all er, welcher jene Schlacht als Corpora! im 2. k. k. Kürassier- 
Regimente mitgemacht hatte, und ebenso war an der Durchführung des Festes 
der Besitzer des Gasthofes „zum goldenen Schiff", Franz Tisch, hervorragend 
betheiligt. Weiterhin spendeten hiezu Se. kais. Hoheit Erzherzog Maximilian 
d' Este 200 fl., Ihre Durchlaucht die Fürstin Schwarzenberg 50 fl. C. M. 
Als Festordner fungirte der k. k. Tabakverleger in Gmunden Joses Lechner, 
pensivnirter Officier. Das Fest selbst bestand im Wesentlichen aus einem feierlichen
	        
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