Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Allerlei Schicksale. 
Hochwasser 1899; Frey - Gasse in Melier. 
behälter beschädigt, nächst der Goglmühle ein Theil der Brücke weggerissen. 
Besonders traurig sah es in der Weherstraße aus, woselbst die Gemüsegärten 
vollständig verwüstet wurden. Auch das städtische Freibad und die Ruston'sche 
Schiffswerste litten Schaden. Von einigen Holzplätzen in Ebensee, Traunkirchen 
und Karbach schwammen viele Stämme gegen Gmunden herab und mußten von 
Schiffleuten mühsam geborgen werden. Schwer zu leiden hatten auch die Ort¬ 
schaft Traunstein, woselbst die Stainin ger'schen Kalkgewerke hart bedrängt 
wurden, und die Catastralgemeinde Ort. Dort mußten im Seeschlosse die eben¬ 
erdigen Räumlichkeiten nebst der Kirche geräumt werden und standen alle am 
User befindliche» Objecte sowie einzelne Straßentheile unter Wasser. Am 8. Juni 
nach 4 Uhr Nachmittags stürzte am Trannfall die Fahrbrücke ein, nachdem sie 
kaum eine Minute früher von einer Gesellschaft ahnungsloser Schaulustiger ver¬ 
lassen worden war. Vom 9. Juni an sielen allmählich die Wasserfluten, erreichten 
aber erst eine Woche später wieder ihren normalen Stand.") 
Dem vorausgegangenen Hochwasser folgten in den nächsten Jahren einige 
kleinere, n. zw. am 10. März 1896 mit 70 cm, am 13. August desselben Jahres 
mit 62 cm und am 20. Mai 1897 mit 52 cm Wasserstand ober dem Nullpunkte. 
Das letztere war der unmittelbare Vorläufer einer Hochwasser-Katastrophe, wie 
eine solche seit Menschengedenken über Gmunden nicht hereingebrochen war. 
Nach einem prachtvollen Sonntag trat Montag den 26. Juli 1897 ein 
Landregen ein und Niemand ahnte, daß derselbe so verhängnisvoll für viele 
Tausende werden sollte. Tag und Nacht regnete es unaufhörlich, so daß die 
Bäche zu Strömen wurden, die Wildbäche allstraten und riesige Waffermassen zu 
Tbale brachten. Am Donlierstag war der Traunsee bereits so weit gewachsen,
	        
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