Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Allerlei Schicksale, 
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Aussicht gestellte Vergütung wurde im Mai 1853 im Betrage von 660 fl. 45 kr. 
C. M. thatsächlich geleistet und von der Gemeindevorstehung im Sinne eines vom 
Gemeinde-Ausschusse am 6. October 1851 gefaßten Beschlusses dem Krankenhaus- 
sonde überwiesen?') 
Wenn nun auch mit der Auflösung der Nationalgarde das letzte äußere 
Zeichen des bewegten Jahres 1848 dahingegangen war, so blieb doch die Erinnerung 
an jene ereiguisvolle Zeit noch lange in allen Bevölkerungsschichten lebendig. 
Freilich begann auch sie allmählich wieder zu verblassen und die junge Generation 
hat seltsamerweise fast kein Verständnis mehr für die Bedeutung, welche jenem 
„Völkerfrühling" in geivisser Hinsicht zukommt. Dafür aber gedenken die wenigen 
„Alten", welche denselben einst in jugendlichem Feuereifer mitgemacht, noch heute 
mit wehmuthsvoller Begeisterung dieses schönsten Theiles ihrer Brausejahre! 
Die Kriegsjahre 1859 und 1866. 
Während des Feldzuges, in welchen Oesterreich als Gegner der italienischen 
Einheitsbestrebungen im Jahre 1859 mit Sardinien und Frankreich verivickelt 
war, entspann sich auch in Gmunden insoferne ein kriegerisches Leben, als am 
24. April 1869, dem Ostersonntage, das ungarische Infanterie-Regiment Nr. 62, 
Erzherzog H e i n r i ch, unter Generalmajor Schwarze! mit der Bestimmung nach 
Südtirol hier eintraf und durch mehrere Wochen daselbst wie auch in der Um¬ 
gebung cantonnirte. Die Stadt an sich ivar mit einem Bataillon und dem Regiments- 
commando nebst der Musikcapelle bedacht?) Im städtischen Krankenhause wurden, 
wie Aehnliches bereits anläßlich der 1855 stattgehabten Militäreinquartierung 
geschehen war, auch jetzt wieder, u. zw. vom 29. April an die Kranken und 
Marodei: des Regiments gegen eine tägliche Verpflegsgebühr von je 50 kr. ö. W. 
untergebracht. Ihre Anzahl belief sich aus 82 Mann, für welche, da inanche erst 
in: October das Spital verließen, 545 fl. 56 kr. ai: Verpflegskosten bezahlt 
worden sind?) Am 22. Mai wurde das Regiment von Sr. kaiserlichen Hoheit 
Erzherzog Albrecht, welcher Tags zuvor zu diesen: Zwecke nach Gmunden ge¬ 
kommen war, einer Inspektion unterzogen?) 
Am 7. Juni 1859 uiarschirten diese Truppen, welche ihren Aufenthaltsort 
liebgewonnen und sich die ungetheilten Sh»:pathi.en der Bevölkerung erworben 
hatten, nach Salzburg ab. Aus diesen: Anlasse veranstaltete die Gemeindevorstehung 
dem Officierscorps zu Ehren in: Gasthause „zum Hoisen", Ortschaft Traunstein, 
unter Mitwirkung der Regimentscapelle eine Abschiedsfeier, bei welcher es an 
herzlichen Trinksprüchen nicht fehlte?) Für die unendlich mühevolle und pünktliche 
Besorgung dieser Militärbequartierung wurde den: städtischen Ouartiermeister 
Ludwig Karth und dem Gemeindesecretär A>:tvn Holzinger der Dank der 
Gemeindevertretung ausgesprochen, während der ^Bürgermeister Johann Tag¬ 
werker aus dem gleichen Anlasse von der k. k. politischen Behörde die belobende 
Anerkennung erhielt?)
	        
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