Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

Allerlei Schicksale. 
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wurde er der überstürzten Einantwortung des Kammergutes au denselben beschuldigt, 
int Salzamtsgebäude zu Gmundeu iuternirt und dort „von der Bürgerschaft ver¬ 
wachtet (bewacht), unrühmlich geachtet und verächtlich gehalten". Nach beendeter 
Untersuchung mußte er den Dienst sofort verlassen und sich ans sein Gnt Wüerlting 
zurückziehen. Mit ihm wurden auch alle übrigen Beamten, welche an der Conferenz 
zu Ischl theilgenommeu hatten, vor Allem der Mautner v v n G l a n z und nächst 
ihm ein Anverwandter des Salzamtmannes, der Großkufenhandler Johann 
Christoph von Seeau, iveiter die Marktrichter l»>d Rathsherren der oberen 
Salzfleckeu ihres Dienstes entsetzt und die dortige» Salzfertiger ihrer Gewerbe 
verliistig erklärt.") 
Als im Wechsel des Kriegsglückes der Feldmarschall-Lieutenant Bärnkla» 
im Octvber 1742 auf einige Zeit vor der Uebermacht des Feindes nach Ober¬ 
österreich zurückweichen mußte,22) bekam auch die Stadt Gmunden einen Theil 
seiner Truppen als Einquartierung. So hielt sich aiu 18. und 19. Oktober eine 
Abtheilung der Kürassier-Regimenter „Portugal" inid „Fürst Caraffa", des 
Dragoner-Regiments „Gotha" und des Infanterie - Regiments „Altgraf Königs¬ 
egg", vom 19. bis 29. October ein Theil des ungarischen Fuhrwesens sowie der 
Infanterie - Regimenter „F o rg at sch" und „Baron A n dr a s sh", letzteres unter 
Oberstlieutenant Ar nt, in der Stadt auf."") Zu den für diese hieraus erwachsenden 
Lasten kamen »och die Kosten für je sechs Schützen, welche der Magistrat, nachdem 
die Landstände das allgemeine Aufgebot wegen der drohenden Feindesgefahr 
erlassen hatten, am 20. October und 30. November an die westliche Landesgrenze 
nach Obermühlheim stellte. Demselben Zwecke widmete auch der Stadtpfarrhof 
die ihn treffende Anzahl von Schützen."') 
Auf die vorstehende Einquartierung folgte bald darnach eine viel stärkere, 
indem am 17. December 1742 die Infanterie-Regimenter „Herzog Franz von 
Lothringen" und „Feldmarschall von Neuberg" in Gmunden und Umgebung 
eintrafen und erst am 7. Jänner 1743 wieder abzogen. Ihr Comniaudant, der 
Feldmarschall-Lieutenant Franz Sigmund Graf Gaisruckh, befand sich 
sammt seinem Stabe ebenfalls (ner.28) Im Stadtpfarrhofe lagen zwei Feldpatres, 
ein Auditor und zehn Bedienstete, an welche während der 21 Tage ihres Hierseins 
462 Mundportionen verabreicht wurden. Beide Regimenter hatten übrigens viele 
Kranke, unter denen eine bedeutende Sterblichkeit herrschte. Die für deren Ver¬ 
pflegung erwachsenen Kosten per 381 fl. 15 kr. trug die Stadtcassa. Diese leistete 
auch die für Beistelluug der nöthigen Fourage, zu welcher das Traundorf 45 Metzen 
Hafer, 65 Centner Heu und 50 Schaub Stroh lieferte, erlaufenen Betrüge von 
insgesammt 1774 fl. 26 kr. Rh.22) In Gschwandt lag damals die Compagnie 
des Hauptmannes Graf von Arco, für welche die dortigen Bauern 1160 Portionen 
Brot, 140 Metzen Hafer und 140 Centner Hell lieferten/22) In Ohlstorf halte 
der Beneficiat einen Hauptmann, einen Unterlieutenant und fünf Gemeine im 
Quartier. Er wurde hiedurch hart mitgenommen, da sie große Ansprüche machten 
und stets Gäste bei sich hatten?2) 
Nach dem Abzüge dieser Truppen kam Ende Jänner 1743 das Infanterie- 
Regiment „Prinz Karl vpn Lothringen" in die hiesige Gegend und verblieb
	        
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