Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Dritter Band (3 / 1900)

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Allerlei Schicksale. 
Im Zeitalter des dreißigjährigen Krieges (1618— 1648). 
1. Die bairische Pfandhcrrschast. 
^is in das XVII. Jahrhundert hinein blieb die Stadt Gmunden, soviel 
«'jjG;. unsere Quellen berichten, von schwerer Kriegsnoth glücklichertveise ver¬ 
schont. Es wird zwar zum Jahre 1467 gemeldet, daß in der Fehde 
des Jörg von Stein gegen König Friedrich von Oesterreich 
die Scharen jenes Söldnerführers ihre Naubzüge von Steyr aus „bis 
gegen Gmunden hin" ausgedehnt hätten?) Von einer allfälligen 
Bedrängnis der Stadt selbst aber ist nichts Näheres bekannt, und eine 
solche nach dieser Fassung der Nachricht auch nicht wahrscheinlich. Ebensowenig 
berührte der im Jahre 1477 zwischen demselben Herrscher und dem Ungarkönige 
Mathias Corviuns entbrannte Kampf die Stadt Gmunden, da er sich nur 
in Niederösterreich abspielte. Doch gelangte sie durch denselben zu einer gewissen 
staatsgeschichtlichen Bedeutung, indem in ihren Mauern, innerhalb welcher sich 
Kaiser Friedrich seit anfangs November 1477 befand, erst ein Waffenstillstand 
(10. November) und dann der wirkliche Friede (l. December) geschlossen worden 
ist?) Als weiterhin im Herbste 1481 die Scharen des Mathias Corvinns 
bis über die Ens heraufkamen, hatte sich die Stadt Gmunden auf kaiserlichen 
Befehl zwar zur Wehre gerüstet, blieb aber auch diesmal vom Feinde verschont?) 
Das Gleiche war 1490 abermals der Fall, indem die Stadt von Kaiser Friedrich 
in seinen Rüstungen gegen den Ungarkönig bloß zur Zahlung eines gewissen 
„Quatembergeldes" verhalten und nachträglich angewiesen wurde, einen Theil¬ 
betrag hievon (124 ii 4) seinem Diener Wilhalm Sigestorffer auszuzahlen, 
dem er jenen an rückständigem Solde schuldete?) Wie nun endlich die mannig¬ 
fachen Bauernunruhen des XVI. Jahrhunderts ohne Schaden an unserer Stadt 
vorüberzogen, so rückte ihr auch das mit Recht gefürchtete „Passauer Volk", 
d. i. das von Kaiser Rudolf II. in Passau angeworbene Kriegsvolk, welches 
1610 und 1611 das Land ob der Ens durch längere Zeit schwer heimsuchte, nicht 
an den Leib?) Gleichwohl wurde ein solcher Angriff befürchtet, denn man säumte 
nicht, die nöthigen Schutzvorkehrungen zu treffen. Hievon gibt der an den Salz-
	        
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