Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

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Handel und Wandel. 
Partie ans Lanffen» 1898. 
Ursprünglich besorgten den Fudertransport die Bürger von Gmunden mit 
ihren eigenen Leuten. Dies hörte aber 1494 auf, da König Maximilian in 
dieseui Jahre den Bürgern von Hallstatt das ausschließliche Recht verlieh, alles 
Salz, welches die Fertiger von Ischl, Lausten und Gmunden zu Hallstatt an sich 
gelöst hatten, gegen eine entsprechende Vergütung an seinen Bestimmungsort zu 
bringen.") Hieraus erwuchsen dem Markte Hallstatt nicht nur pecuuiäre Vortheile, 
sondern er konnte durch die von Gmunden aus wieder dorthin zurückkehrenden 
Schiffe seiner eigenen Bürger („Fuderzillen"), welche als Gegeufracht Getraide und 
andere Waaren trugen, auf bequeme und billige Weise mit Proviant versehen 
werden. Zu diesem Zwecke entstand die Gilde der „Fuderführer" von Hallstatt, 
welche noch im XVI. Jahrhundert acht Mann zählte, späterhin aber sich um die 
Hälfte verminderte und mit einem Urfahrmeister in Ischl und zwei Fuderführern 
zu Ebensee in das Frachtgeschäft theilte.") Diese Fuderführer wurden von den 
Bürgern unter Controle des landesfürstlichen Salzaiutes alljährlich „umb Michaelis" 
(29. September) für ein ganzes Jahr aufgenommen, „damit kein' Spörr' und 
Zerrüttung bei dem Sieden fürfalle".44) Sie brachten die Salzschiffe nur dann, 
wenn auf dem.Traunsee ein günstiger Wind die Anwendung der Segel gestattete, 
direct nach Gmunden, andernfalls aber bloß bis zur sogenannten „Ausetz" am 
Fuße des Traunsteins. Von dort wurden dieselben durch Vorspannpferde bis nach 
Weher befördert. Mit diesem Transporte befaßten sich eigene Unternehmer, die 
„Roßbauern", später auch „Seereiter" genannt, deren es im XVII. Jahrhunderte 
in der Ortschaft Traunstein neun gegeben hat. Sie erhielten für jedes Pferd, je 
nachdem es bei einer „Sechserin" oder „Siebnerin" Verwendung fand, 4 oder 
5 kr. Rh.; aus dem Salzamte bezogen sie jährlich jeder ein Fuder „Mußsalz"-
	        
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