Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

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Handel und Wandel. 
100 fl. und Rudolf Schiffn er, Villabesitzer, 50 fl. beitrugen. Die Umlegung 
des Tastelberges im Zuge der Gmunden —Scharnsteiner Bezirksstraße und die Ver¬ 
breiterung der Mühlwanggasse 1888/1889. Die Niederlegung eines Hügels in 
der Bahnhofstraße an der Einmündung der Plentzner- Straße 1889. Die Ab¬ 
grabung des Gaudlbancrnberges an der Bezirksstraße nach Scharnstein 1890. 
Die Verlängerung der Tagwerker-Gasse bis zum Friedhofe. Die Erweiterung 
und Regulirung der Park- lind Satori- Straße 1893/94. Die Umwandlung des 
die Ortschaft Traunstein durchziehenden Fußweges in eine Fahrstraße (Gesammt- 
baukosten ohne Grundeinlvsnng 31.300 fl.), dann die Renanlage der Arkadeu- 
und Pappenheim-Straße (in ihrem oberen Theile) 1895/96. Die Verbreiterung 
der Badgasse anläßlich der Erbauung des Postgebäudes und des anstoßende» 
städtischen Zinshauses (vollendet 1897). Die Renanlage der Bräuhausstraße 
(1896), der Stelzhamer- und Dr. Fenrstein - Straße (1897/98), endlich die Ver¬ 
breiterung des Fußweges vom Ende der Trannsteinerstraße bis zuin Hanse Nr. 42 
dieser Ortschaft, dann der Weherstraße (1897), der Satori- i>nd Kogelstraße 
(1898)?®) 
Die Ueberwachung des öffentlichen Verkehres tvird von der 
Gemeindevorstehung ans Grund allgemeiner gesetzlicher Bestimmungen gehandhabt. 
Zu diesem Zwecke trat schon mit 30. Oktober 1846 eine von der hohen k. k. Landes¬ 
regierung genehmigte „Straßeureinigungs- und Sicherheitsvrduung für die 
k. k. landesfürstliche Stadt Gmunden" in Kraft, die später tviederhvlt verbessert 
und 1889 durch die bereits im ersten Bande erwähnte, noch heute giftige 
„Straßenpolizeiordnung für die k. k. landesfürstliche Stadt Gmunden" ersetzt 
worden ist.") 
Die Straßen und Plätze der inneren Stadt waren, tvas nicht nur den 
Verkehr, sondern auch deren Reinhaltung erleichterte, bereits in früherer Zeit mit 
Steinen gepflastert. Schon 1524 verlangte Erzherzog Ferdinand die Durchführung 
der Pflasterung für den Marktplatz?") und auch die übrigen Verkehrstvege 
stattete man spätestens im XVII. Jahrhunderte, tvie die städtischen Kammeramts- 
raittungen und andere Quellen zeigen, in dieser Weise aus. Die Trvttoiranlage 
vom Traunthore bis gegen die Esplanade wurde indessen erst in den Jahren 
1860 und 1866 ausgeführt?^) 
Nächtlicherweile wurde der Verkehr einst durch keine öffentlichen Lampen' 
erleichtert, sondern bloß in Hellen Nächten oder durch Fackeln und Handlaternen 
ermöglicht. Zwar wünschte der Salzoberamtmann Ferdinand Ludwig Graf 
Harsch 1771 „aus Liebe des Publici, damit nämlich auch zu Nachtzeit all' mögliche 
Zucht und Ordnung hergestellet lind dagegen alle Unsicherheit und Uugebührlich- 
keiten hintangehalten werdeil", auch hier eine ständige Straßenbeleuchtung 
eingeführt zu sehen, leitete hiezu unter seinen Beamten eine Subscription ein und 
verpflichtete sich für seine Person zu einem jährlichen Beitrage von 40 fl. C. M?^) 
Der Plan kam aber nicht zur Ausführung. Erst 1827 richtete der Magistrat in 
der Stadt und den Vorstädten eine öffentliche Beleuchtung der Straßen und 
Plätze ein, welche am 1. November desselben Jahres in Function trat. Als 
Brennmaterial diente Rüböl, wovon man jährlich etwa 20 Ceutner benöthigte.
	        
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