Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

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Religionsgenossenschasten. 
commissarj" unb dessen Ehefrau Anna Clara errichtet, und im folgenden Jahre 
ein Capital von 50 fl. Nh. zu deren Erhaltung gewidmet?") 1770 stiftete die 
letztere zu demselben Zwecke, wie auch zum Unterhalte eines dort „Tag und 
Nacht brennenden ewigen Lichtes" zn Handen des Magistrates ei» Capital von 
700 fl. C. M?») 
f) Kloster und Kirche der n»beschuhten Karmelitinen. 
(Klosterplatz Nr. 8 und 9.) ' 
Durch ein am 22. December 1826 pnblicirtes Rescript bewilligte Kaiser 
Franz I., daß von nun an auch solche Kloster wieder errichtet werden dürfen, 
deren Bewohner sich bloß einein beschaulichen Leben widmen. Ans Grund dieser 
Verfügung wurde bereits ein Jahr später zu Gmunden ein Kloster für die 
nnbeschnhten Karmelitinen durch die unverheirateten, bejahrten Geschwister 
Magdalena, Johann und Andreas Trawöger, Weber und Leinwand¬ 
händler ans dem Hanse Nr. 7 in Traundorf, jetzt Klvsterplatz Nr. 9, gestiftet. 
Sie stellten am 13. September 1827 eine Urkunde ans, vermöge welcher sie dieses 
Object sammt dem großen Garten, dann eine Wiese, einen kleinen Wald und 
ein bei der oberösterreichischen Landschaft anliegendes Capital von 13.000 fl. C. M. 
in Banco-Obligationen zur Errichtung eines Karmeliter-Nonnenklosters anbinde». 
Da aber diese Stiftung, an welcher sich auch noch Med. Dr. Seraphin 
©eittut aus Wien, ein mehrjähriger Sommergast, mit einem bedeutenden Betrage 
betheiligte, nur zum Unterhalte weniger Nonnen hingereicht hätte, so wurde unter 
Einem festgesetzt, daß mindestens ein Theil der neu eintretenden Ordensschwestern 
hinreichend gesicherte Leibrenten besitzen müsse. Die Stiftung erlangte am 12. Februar 
1828 die kaiserliche Bestätigung, worauf am 5. Juli desselben Jahres bereits vier 
Nonnen und eine Chornovizin aus Prag hier eintrafen, und am 15. August die 
Magdalena Trawöger mit noch zlvei anderen Candidatinen, worunter sich 
auch die Tochter des Dr. Seutin befand, eingekleidet wurde. In dieser Zeit 
wurden die gottesdienstlichen Handlungen in einer großen Stube des Stiftungs- 
Hauses gehalten, bis 1829 dessen Einfahrt als Kapelle eingerichtet und am 25. Juli 
desselben Jahres zuerst als solche benützt wurde. Im nämlichen Jahre ward 
auch die Umfassungsmauer des Gartens, und 1830 das Conventgebäude her¬ 
gestellt. Die feierliche Grundsteinlegung zur Kirche erfolgte am 13. September 1832 
durch den Linzer Bischof Gregvrins Thomas Ziegler, und wurde dieselbe 
von ihm am 15. October 1834 eingeweiht. 
Damals bestanden die „Klosterfrauen", loie sie allenthalben kurz genannt 
werden, mit Inbegriff der Priorin und Subpriorin bereits aus zehn Schwestern, 
welche die Ordensgelübde abgelegt hatten, darunter vier Adelige. Außerdem 
beherbergte das Nonnenkloster noch fünf Novizinen und drei Candidatineu. 
1873 befanden sich daselbst zwölf Chor- und zwei Laienschwestern,') gegenwärtig 
aber beträgt deren Anzahl insgesammt 21 Klosterfrauen, darunter 15 Chor- 
fchwestern. Als Priorin fungirt Mutter Seraphina Schrad, als bischöflicher
	        
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