Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Zweiter Band (2 / 1899)

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Relintousgenossenschasten. 
(Sine nicht unbedeutende Stiftnng machte am 24. Juni 1448 Wolfgaug 
Freytag zu Waldbach, Pfleger im Jschllaud und Salzamtmaun zu Gmunden, 
im Vereine mit seiner Hausfrau Barbara. Sie betraf eine tägliche heil. Messe 
ans dem St. Dorotheaaltare und die Anstellung eines besonderen Priesters für 
dieselbe, der außerhalb des Pfarrhofes in einem eigens hiezu gewidmeten Hause 
(dermalen Pfarrhofgasse Nr. 3) wohnen sollte. Das Präsentationsrecht gegenüber 
dem Passauer Bischöfe blieb dem Stifter und seinen Nachkommen, nach deren 
Aussterben aber für immer dem Stadtpsarrcr vorbehalten. Zum Unterhalte dieses 
Kaplans wurden die jährlich am St. Michaelstage (29. September) fälligen Ein¬ 
künfte folgender Güter gewidmet: Auf dem Hofe „am Aigen", Pfarre Vvrchdvrf, 
eine Reihe von Naturalgiebigkeiteu im Werte von 4#<|; von einer Wiese in 
der Kirchhamer Pfarre 6 ß ; von einem Garten vor dem Christophsthore zu 
Gmunden 5 ß S) und der „Scheiblpeunt" daselbst im Burgfrieden 3 ; von 
einem Gute „in der Müllau", Pfarre Gviseru, 4 U 4 ß S) und dem Gute „im 
Wildpfad" ebendort 1 <U 5 ß 10 4 ; in der Pfarre Ischl von dem Gute „Haysperg" 
4 €1 und dem Hofe „hinter der Glaiuzeu" 6 -3 2) ; in der Pfarre Traunkirchen 
von einer „Schwaig" zu Ebeusee 3// und von einem anderen Gehöft 6 -3-^. 
Alljährlich am Georgitage (24. April) mußte überdies noch von einem Garten in 
Traundorf (dermalen die Realität Schiffslände Nr. 17) 1 <M $ bezahlt werden. 
Eine der täglichen Messen sollte, wenn möglich, am Montag in der Schloßkapelle 
zu Waldbach gelesen werden, „falls daselbst eine solche gebaut und geweiht würde". 
Von jeder unterlassenen Messe hatte der Kaplan I Wachs in den Zechschreiu 
der Pfarrkirche zu geben. Dem Pfarrer aber sollte er in allen ziemlichen Dingen 
gehorsam sein und sich im Nothfalle, jedoch ohne Schaden desselben und seiner 
Gesellen zu anderen gottesdienstlichen Verrichtungen gebrauchen lassen. Für die 
Bereitwilligkeit, mit welcher der Stadtpfarrer die Errichtung dieser Stiftung ge¬ 
stattete, gab ihm der Stifter eine jährliche Gilt von auf dem Gute „der 
Chuglperg", Pfarre Ischl, und ivies ihm überdies alle Opfergelder zu, die während 
jeder Stiftmesse eingiengen?") 
„Am Sonntag Reminiscere in der Fasten" (2. März) 1477 widmete der 
Rathsbürger Wolfgang Winter zur Pfarrkirche „in das Licht und zu anderen 
Nvtiuefteu" jährlich 1 <U 2 ß 9 4, wovon ein Theil betrag per 5 ß 19 4 als eine 
„ewige Gilt und Burgrechtzins" auf zwei Stadthäusern sichergestellt wurde?') 
Eine der bedeutendsten Stiftungen zur Sladtpfarrkirche war die des Kaisers 
Friedrich III. vom Jahre 1489. Dieser Monarch bestimmte, daß von nun an 
auf dem St. Katharina-Altare täglich ein gesungenes Amt (Frühmesse) zu Ehren 
der seligen Jungfrau Maria ^gehalten werden solle, damit die Salzsertiger und 
andere Leute nicht mehr ohne Verrichtung einer Andacht ihre Fahrt antreten 
dürften, die Kammergutsarbeiter in ihrer,Beschäftigung desto glücklicher seien, und 
endlich zu Wasser nicht mehr so viel Salzschäden entstünden ivie bisher. Er bestellte 
weiters für dieses „Beueficium" einen besonderen Priester und wies ihm nebst einem 
eigenen Wohuhause in der Stadt eine jährliche Bestallung von 40 & 4 aus den 
Salzamtsgefällen an. Mit dieser mußte der Beueficiat sich selbst verpflegen, die 
Altarbeleuchtung während jenes Gottesdienstes bestreiten und endlich auch die
	        
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