Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

Armenwesen. 
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Widmung „am Smitag Reminiscere in der Heyligen Fasten" (2. März) 1477 
noch eine weitere folgen, indem er auf zwei Häusern zu Gmunden einen Jahrzins 
von je 3 ft S) dem Spitale verbriefte, damit dasselbe „und die armen Leut' an 
ihrer Notturfft desto besser aufgericht', versorgt und mit Speis' versehen mügen 
werden".6?) In ebenso freigebiger Weise gaben Michel Kreimhilder, Bürger 
und Spitalmeister und seine HausfrauKathrey „am Freytag nach Sanct Michels¬ 
tag des Heyligen Erzengel" (5. Octvber) 1487 dem Spitale zu Gmunden den 
ganzen (großen und kleinen) Zehent von zwei Höfen auf der „obern schwandt" 
(Gschwandt), weiters von einem Gut „auf der Steig", dann auf einem Gut, 
genannt „die Krumpplleuten", und endlich aus einem Gut bei dem „pagkl auf 
der Lewt'n", sämmtlich in der Pfarre Laakirchen gelegen.68) 1489, am „Pfings- 
tag »ach Sanct Erasmtag des heyligen Marterer" (4. Juni) vermehrten sie obige 
Widmung noch um den sämmtlichen Zehent, den sie zu „Vöting, genannt im Thal", 
Ohlstorfer Pfarre, besaßen.66) 
Das Jahr 1489 brachte dem Spitale weiterhin eine namhafte Schenkung 
des Hans Steltzer, Priester des Passaner Bisthums und Chorherr des 
Gotteshauses Spital am Pyhrn, welcher „am Mittichen vor Sanct Barthvlvmeen- 
tag des heyligen Zwelfpvtten" (19. August) sein Gut in der Pfarre Pettenbach, 
genannt zu der „Nidernpirhen" zunächst der „Tanerhueb", jenem mit der 
Bestimmung widmete, daß es von diesem Hofe alljährlich am Martinitage 
(11. November) acht Metzen Korn, einen Metzen Waizen, einen Metzen Gerste und 
vierzehn Metzen Hafer, alles in Gmundener Maß, dann „zwo Vaschanghennen", 
zu Ostern aber drei Schilling Eier „und nit mehr" zu beziehen habe?6) Im 
nämlichen Jahre, „am Eritag nach St. Matheentag des Evangelisten" (23. Sep¬ 
tember) schenkten die Brüder Wolfgang und Kaspar Truent, Bürger zu 
Gmunden, und ihre Geschwister dem Spitale daselbst eine vor dem Christophs- 
thore gelegene Hofstatt „mitsammt dem Gärtlein hinten daran" und einer jähr¬ 
lichen Gült von 6/?$?') 1490 fiel dem Spitale abermals eine bedeutende 
Widmung zu, indem der Bürger Michel Rvttlhaimer demselben allen seinen 
großen und kleinen Zehent verbriefte, den er in dem ganzen Dorf zu Niedernstraß, 
Pfarre Ottnang, sein Eigen nannte. Dafür sollte jeder Spitalmeister jährlich 
acht Tage vor oder nach St. Michelstag (29. September) in der Pfarrkirche „von 
Unser lieben Frauen ain Lobamt singen und zu ewigen Zeiten alle Sonntag im 
Jahre im Spital für den Stifter und sein Geschlecht den Priester unter der Messe 
bitten lassen". Sollte dies unterbleiben, so habe der betreffende Spitalmeister an 
die Erben des Stifters „ain Pfund Lichterwachs" zu zahlen?6) Im selben Jahre 
überwies der Bürger Hans Geunstorffer dem Spitale die für jene Zeit 
bedeutende Summe von 83 <U $?3) 
1497 widmete Wolfgang Freytag zu Waldtpach den ganzen Zehent 
von zwei Häusern zu Oedendorff, von zwei Höfen zu Feldleutten, je von einem 
Hause zu Gater, zu Puebndorf und zu Hueb, alles in der Ohlstorfer Pfarre 
gelegen, dem Spitale zu Gmunden mit der Bestimmung, daß nicht nur hiefür am 
Tage der heiligen Dorothea (6. März), des heiligen Hieronymus (30. September) 
und „praesentationis Mariae“ (21. November) bestimmte Gottesdienste verrichtet.
	        
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