Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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(kommunaler Haushalt. 
Die vorhin angeführten Ursachen waren es mich, die neben „verschiedenen 
Jurisdictions-Eingriffen des Salzamts und deren kostspieligen Abwehr" die 
Stadtväter zwangen, fort und fort neue Darlehen aufzunehmen. So kam es, 
daß die Passivcapitalien der Stadt 1666 schon wieder 24.283 fl., 1672 24.850 fl., 
1688 39.200 fl., 1706 54.500 fl., 1714 57.125 fl., 1740 95.916 fl., 1754 
99.053 fl. Rh. betrugen.’95) Von da ab begannen sich dieselben allerdings wieder 
zu verringern und beliefen sich z. B. 1790 nur mehr auf 46.310 fl. C. M. 
Trotzdem war aber die Stadtcommune noch immer mit einem Betrage von rund 
19.000 fl. passiv, indem deren Activvermögen nur einen Wert von etwas mehr 
als 27.000 fl., der zumeist in Obligationen bestand, repräsentirte."") Da aber 
mittlerweile die Ablösung der bürgerlichen Salzaufschütt ins Werk gesetzt worden 
war, so konnte die Stadtvertretung unter der tüchtigen Leitung des Bürgermeisters 
Franz Karl Fell in ger wie auch im Sinne der einschlägigen Regierungs-Ver¬ 
ordnung das hiefür an sie bezahlte jährliche Acquivalent (3000 fl.) „in Verbindung 
mit allen sonstigen Wirtschaftsersparnissen", wozu man auch die Jahresüberschüsse 
der „Bürgerlade" rechnete, zur Ordnung der cvmmunalen Vermögensverhältnisse 
verwenden. 
Dies geschah in der Weise, daß man die Passivcapitalien in unver- 
änderter Höhe bei regelmäßiger Verzinsung fortbestehen ließ und nur um Ver¬ 
mehrung des Activverinögens bemüht tucir.m) Letzteres belief sich beispiels¬ 
weise theils in Obligationen, theils in barem Cassareste, noch 1799 aus rund 
45.640 fl., aber schon 1802 aus rund 66.060 ff. C. M. und es war sohin zn 
dieser Zeit die Stadt bereits mit einem reinen Vermögen von nicht ganz 10.000 fl. 
activ geworden."") Hiebei war jedoch, was ausdrücklich bemerkt wird, gleichwie 
auch früher der Schätzungswert der städtischen Realitäten in die Bilanz nicht 
mit einbezogen.'") Mit Zuhilfenahme desselben besaß die Stadt Gmunden iin 
Jahre 1850 laut Jnventares vom 31. October d. I. ein reines Activ vermögen 
von 302.724 fl. 12y2 kr. C. M. Zwei Decennien später (1871) war dasselbe 
schon auf 329.784 fl. 27 kr. ö. W. gestiegen,""") belief sich mit Schluß des 
Jahres 1896 aus 562.810 fl. 62'/2 kr. und erscheint für dieses Jahr auf unserer 
Tabelle (S. 328) nachgewiesen?"') 
Unter den Einnahmen der Stadtcassa fungiren dermalen als wichtigste: 
Die Interessen von Activ-Capitalien; das Erträgnis der städtischen Gefälle und 
nutzbaren Rechte, der Realitäten und Grundstücke; die Einkünfte aus dem Stadt¬ 
bauamte, aus den städtischen Schwimm- imb Badeanstalten, der Gärtnerei, dem 
Salzverschleiße, der Wasserleitung und Canalisirung rc. 
Von den Ausgaben sind hervorzuheben: Die Interessen für Passiv- 
Capitalien und Amortisation, die Erfordernisse des Stadt bauamtes, der Gärtnerei, 
des Salzverschleißes, der Schwimm- und Badeanstalten, der Wasserleitung und 
Canalisirung, Verwaltungs-, Sanitäts- und Sicherheitsauslagen, Beiträge für 
Unterrichts- und Humanitätszwecke, Steuern und Umlagen 3C.202) 
Zu Ende des Jahres 1897 umfaßte der städtische Grundbesitz eine Boden- 
fläche von insgesammt 49 ha 89 a 38 //?. Davon waren, nach Culturgattnngen 
unterschieden:
	        
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