Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Sociale Verhältnisse. 
das Gut „zum Sehfrieden" iu der Pfarre Utzenaich, Landgericht Scherding ver¬ 
erbrechtete, während ein Sigmund Truent noch 1576 existirt Imt?8) Das 
Geschlecht erlosch gegen Ende des XVI. Jahrhunderts?') Aus der Familie 
Vaschang hatte Jörg der Vaschang in den Jahren 1489, 1490, 1492 und 
1499 das Stadtrichteramt inne und erscheint 1498 als Stifter eines Jahrtages 
zur Pfarrkirche. Das Geschlecht starb im X VII. Jahrhunderte aus?") Vou dem 
Geschlechte der Theuerwanger erscheint „der Edl' Wolfgang" als zu Gmunden 
1481 seßhaft und als Siegelzeuge in einem Lehenaufsandbriefe der Gebrüder 
Winter?') Die „Pi nt er von der Au" werden als Bürger von Gnumden 
mehrfach urkundlich genannt. So hatte ein Ulrich Pinter die Tochter Clara 
des Salzamtmannes Peter Frehtag zur Frau?') Weiters machten Hans und 
Wolfgang, die Söhne des Gmundener Bürgers Wolfgang Pinter und ihre 
Geschwister Georg, Margareth und Anna 
im Jahre 1504 eine Stiftung zum Zechschrein 
der Pfarrkirche."") Hans Pinter war in 
den Jahren 1509 — 1512 Stadtrichter."") 
Sein Bruder Wolsgang, 1517 nicht mehr 
am Leben, hinterließ einen Sohn Hans, der 
im letztgenannten Jahre gleichfalls die Stadt- 
pfarrkirche mit einer Stiftung bedachte."") 
Dessen Enkel Christoph, „eine arme kinder¬ 
reiche Adelsperson", bewarb sich 1577 um 
die Stelle eines Salzbereiters und lebte noch 
im Jahre 1594. Das Geschlecht starb im 
XVII. Jahrhunderte aus?") 
Bezüglich der K l e i d e r t r a ch t, in welcher 
sich der Bürgerstand gleichfalls von den übrigen 
Gemeindegliedern unterschied, gibt für das 
XVI. Jahrhundert die beigegebene Abbildung 
Ä°>fg-„g ,45». Aufschluß. In der ersten Hälfte des XVIII. 
Jahrhunderts enthielt die Garderobe eines 
wohlhabenden Bürgers folgende Stücke, die wir im Originaltexte anführen wollen: 
„Mantel von melirtem Tuch, mit goldenen Porten verbrämbt; Mantel von Cameloth, 
auch mit Gold verbrämbt; einen grautüechenen, und einen Klag- (Trauer-) 
Mantel; ain' weißtüechenen Rock; aine blautüechene, mit Gold verbrämbte 
Veste; aine schwarzdamastene Veste; schwarztüechener Rock mit Veste; weiße, 
cronräschene Hosen; löderne Hosen (sämmtlich Kniehosen); baumwollene oder 
leinene Strümpfe". — Und in der Toilette einer Bürgersfrau war zu finden: 
„Ain blaubeuener Rock; zwei cronräschene grüne, mit Spitzen verbrämbte Unter¬ 
röcke; ain rothquinetener Unterrock; ain feiglblauer Rock; ain schwarz cron- 
räschencs Wamms; ain gestreiftes Wamms; ain blauquinetes und ain kaffeefarbes 
Scheikhl; ain blaudobines Mieder mit Spitzen; ain detto rothblüembletes; ain 
schwarz' detto cronräsches; ain daffete Hauben mit Spitzen, ain sammele Bund¬ 
hauben mit, zwei ebensolche ohne Spitzen; zwei gestickte Katarrh-Hauben; ain
	        
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