Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

Beziehungen der Stadt zu den Landesregenten. 
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Wiens erfuhr lind nun eilends über Ischl und Gmunden die Rückreise antrat.") 
Bereits am 17. Mai 1684 aber kam der Monarch von St. Wolsgang her wieder 
nach Gmunden. Die Gemsjagd, welche gelegentlich dieser Reise auf der hohen 
Schrott stattftilden sollte, mußte wegen des vielen Schnees unterbleiben und war 
der Salzamtmann schon am 8. Mai beauftragt worden, „das gedachte Gampsen- 
Jagdwerch negst Gmunden anzustellen". Thatsächlich wurde nun diese Jagd am 
Traunstein abgehalten und dafür „denen gesambten Schüzen und Hötzknechten" 
(Treibern) ein Lohn von 334 Gulden Rh. ausbezahlt. Die Ankunft in Linz 
erfolgte am 19. Mai Nachts. Etiva vier Wochen später finden wir den Kaiser 
abermals, u. zw. am 15. Juni in Gmunden, an welchem Tage dem Besitzer des 
Schlosses Mühlwang, Salzamtmann Georg Ehrenreich Schifer, die Aus¬ 
zeichnung widerfuhr, den Monarchen des Abends „iin Sommerhause des dortigen 
Lustgartens" bewirten z>l dürfen. In den nächsten Tagen wurde dann die im 
Mai abgesagte Gemsjagd auf der hohen Schrott abgehalten.") 
Im Jahre 1732 verweilte auch Kaiser Karl VI. einigeinale in Gmunden. 
Das erstemal kam er und seine Gemahlin Elisabeth Christine von Braun¬ 
schweig mit großem Gefolge am Abend des 29. August von Linz herauf. In 
ihrer Begleitung befand sich auch „Jhro Durchlaucht der Herzog von 
Lothringen". Man hatte im Kloster Lambach Mittag gemacht, und sich dann 
unterwegs im sogenannten „Urfer" mit Fischstechen „erlustiget". Als dann die 
Reisegesellschaft die Pfarre Laakirchen passirte, gieng in dem gegenüberliegenden 
Ohlstorf ein mächtiges Schadenfeuer auf, welchem 13 Objecte, theils Wohn-, 
theils Nebengebäude sammt der Fechsung zum Opfer fielen. Die Majestäten ließen 
des anderen Tages jedem der Beschädigten einen „Brandstenerbetrag" von 
25 Gulden ausfolgen. In Gmunden blieben dieselben nun drei Tage. Am 
30. August wurde (der Kaiser war ein leidenschaftlicher Jäger) auf dem Traun¬ 
stein eine Gemsjagd abgehalten, am 1. September der Traunfall besucht und am 
2. die Reise nach Ischl fortgesetzt, „allwo sich allerhöchst dieselben mehrmallen mit 
Gambsjagden belustigten", am 4. aber wieder die Rückreise nach Linz angetreten. 
Dort fand am 10. September die „Erbhuldigung" der Landstände statt, worauf der 
Kaiser am 15. abermals nach Ginunden kain und sich dort bis zum 19. September 
„mit Gambs- und anderen Jagden unterhalten hat." ") 
Bon einem Besuche der Kaiserin Maria Theresia in Gmunden ist nichts 
bekannt. Dagegen erschien ihr großer Sohn, Kaiser Joses II. am 26. October 
1779, einem Dienstage, nachdem er Linz in der Frühe desselben Tages „auf der 
geraden Poststraße" verlassen und unterwegs den Traunfall besichtigt hatte, 
gegen Mittag in Gmunden, besuchte den Salzamtmann Bartholomäus Riethaller 
in seiner Wohnung, begab sich noch am selben Tage zu Schiffe nach Ebensee, 
ivo er die ärarischen Werke in Augenschein nahm, und kehrte Abends wieder nach 
Gmunden zurück. Dort stieg er im Gasthause des Mathias Ignaz Lachner") 
ab. Des anderen Tages, 27. October, arbeitete der Kaiser, hörte die Messe, 
besichtigte die Schleußenwerke an der Traun und das Modellencabinet des 
Salzoberaintes, über welches er sich lobend äußerte, und endlich die gesammte 
Salzmanipulation. Hierauf fertigte er den Courier ab, speiste zu Mittag und
	        
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