Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Einiges über den Ginundener- oder Traunsee und seine Umgebung. 
Urkunde erscheint unter den Siegelzeugen Reichers Vetter Eberhart der Mül- 
banger, Stadtrichter zu Steyr, wohl derselbe Eberhard Mulwanger „zu Hueb am 
Sipbach", welcher die gcnannte Würde auch 1356 bekleidete?) Ein Eberlein der 
Mülbanger tritt als Zeuge in einem Versatzbriefe vom 13. Juni 1373 auf, und 
ist, nach dem Orte der Handlung zu schließen, vielleicht mit jenem Eberhard 
Mülwanger identisch, welcher zu Anfang des Jahres 1404 als bischöflich 
Passau'scher Pfleger zu Ebelsberg genannt wird?") Ein Choloman Mül¬ 
banger war Doctor der freien Künste, Domherr zu Passau, und Pfarrer 
(„ewiger vicari mein lebtag") 31t Traunkirchen. In dieser Eigenschaft beurkundete 
er am 31. März 1386 die von ihm übernommene Verpflichtung, aus dein 
Katharina-Altare in St. Pauls Gotteshanse zu Aussee eine ewige Messe auf¬ 
zurichten. Von ihm sollen außerdem noch Stiftbriese aus den Jahren 1408—1416 
lUlftlmt. (Si Ifi zweifellos derselbe Cotvman Mnlivanger, von welchem ein 
Urbarium des genannten Klosters folgende im XV. Jahrhunderte gemachte Ein- 
tragiing enthält: „Item, wir haben ain Gnet zu Alten-Aussee an der Widem, 
leht öd (liegt öde) und dient unserm Gotshaus 4 A ■&, die haben wir 
verliehen Herrn Cholman dem Mülbanger von sundern Gnaden (wegen 
der besonderen Gnaden), die er dem gotshaus gethan hat". Choloman Mül¬ 
wanger starb nach 1420 und wurde sein Gedächtnistag (Anniversarius) all¬ 
jährlich am 8. September 511 Traunkirchen begangen.") Im Uebrigen gehörten 
diesem Frauenkloster auch noch andere Glieder des Geschlechtes der Mülwanger 
an. So stand demselben eine Mülwanger unter dem Namen Margaretha IIs. 
in den Jahren 1402 —1405 als Aebtissin vor, deren Anniversarius stets am 
20. Juni begangen wurde. Eine P e t r 0 n e l l a und eine A g n e s M ü l b a n g e r i n 
lebten daselbst als Nonnen (beide ch nach 1420) und außerdem enthält das Todten- 
buch des Frauenklosters noch eine 3)iarte Mulbangerin.") Im Jahre 1398 
stiftete Wolfgang der Mülwanger, ivohl derselbe, welcher 1406 den Posten 
eines Hofrichters zu Lambach bekleidete, voll seinem Gute in Obern-Aichperg für 
das Seelenheil seines damals bereits verstorbenen Bruders Hans einen ewigen 
Jahrtag zur Pfarrkirche in Laakirchen. Als Siegelzenge flingirte der Vetter des 
Stifters, Friedrich der Mülwanger, der vermuthlich mit jenem identisch 
ist, welchem Herzog Albrecht von Oesterreich am 17. März 1404 das Gut 
„am Spitz" in der Pfarre Laakirchen zu Lehen gab.") Mit einem Ferdinand 
M ü l w a n g e r beginnt um das Jahr 1400 die Reihenfolge der bekannten Pfarrer 
von Altmünster. Vielleicht ist durch diesen der ausgedehnte Wald, lvelcher lvohl 
einst zu Mühlwang gehörig sich unterhalb Gmunden am rechten Traunufer hin¬ 
zieht, in den Besitz des Pfarrhofes von Altmünster gekommen, wohin er noch 
heute gehört.") 
Ein Wilhelm Mülwanger war im Jahre 1419 Pfleger der Herrschaft 
und Veste Wildenstein bei Ischl, und ein Hans Mülwanger wurde am 
21. September 1435 von Herzog Albrecht mit einem Gute zu Hochstraß in der 
Pfarre Linz belehnt.") Als Pfleger der Herrschaft Ort am Traunsee fungirte 
circa 1450—1460 Veit der Mülwanger „zu Mühlgrneb und Neidharting", 
welcher 1461 und 1464 auch Landesanwalt in Oesterreich ob der Ens war?")
	        
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