Volltext: Geschichte der Stadt Gmunden in Ober-Österreich. Erster Band (1 / 1898)

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Einiges über den Gmundener- oder Traunsee und seine Umgebung. 
Falle durch die veriuehrte Abflußgeschwindigkeit der oberflächlichen Wasserschichteu 
die Abkühlung derselben begünstigt wird. 
Zu demselben Resultate führten auch die Beobachtungen, welche seit 1888 
in Ebeusee nach dieser Richtung hin angestellt werden: sie ergaben bezüglich der 
Oberflächentemperatur des Traunsees daselbst in der nämlichen Zeit (Juni bis 
September) für die Jahre 1888—1891 ein Mittel von + 16'6°C. Auf die 
Temperatur des Seewassers dürfte dort der beständige Zufluß kälteren Traun¬ 
wassers ebenso bestimmend einwirken wie in Gmunden der vorerwähnte Abfluß 
der oberflächlichen Wasserschichten. 
In neuester Zeit befaßt sich die k. k. meteorologische Station „Trannstein¬ 
su ß" mit regelmäßigen Temperaturmessungen des Traunsees und benützt hiezu ei» 
Thermometer zur Ermittelung der Oberflächentemperatur und ein Umkehrthermo¬ 
meter nach Negretti-Zambra zur Messung von Tiesseetemperatureu sammt 
dem dazugehörigen Tiesenzählwerke nach Utzler und Taborcak. Nach diesen 
Messungen schwankt die Oberflächentemperatur über der größten Tiefe des Sees 
im Mittel zwischen (r I " C (Februar) und 17 9" 0 (August).^) 
Im Weiteren ergaben auch beim Traunsee die zuerst von Simony vor¬ 
genommenen genauen Messungen, daß gegen das Ende des Sommers, also 311 
einer Zeit, wo eine möglichst durchgreifende Erwärmung des Wassers in allen 
seinen Schichten stattgefunden hat, die Wärine von der Oberfläche nach abwärts 
bis zu einer gewissen Tiefe stetig abnimmt, endlich aber bis zu einem bestimmten, 
relativ niedrigen Grade vermindert, keine weitere Abnahme mehr erleidet. Hiebei 
erfolgt das Sinken der Temperatur in einer gewissen Wasserschichte, die nicht 
sehr tief unter der Oberfläche liegt, keineswegs gleichmäßig, sondern auffallend 
sprunghaft, und wird diese Wasserschichte nach Prof. E. Richter in Graz deshalb 
die „Sprungschichte" genannt. Rach Simonh's Beobachtungen zeigten die 
tieferen Schichten des Traunsees im Sommer 1848 und Herbst 1874 folgende 
Temperaturen in Celsiusgraden: 
Tiefe in Metern 
30. August 
1848 
25. September 
1874 
63'2 
+ 50 
+ 55 
126-4 
45 
4-63 
142-2 
45 
4-63 
1580 
4'37 
4-63 
173-8 
4-37 
4-63 
190-9 
4-37 
463 
Während der gedachten Jahreszeiten hält sich also die Temperatur der 
tieferen Schichten, was auch durch Zehden's Untersuchungen bestätigt worden 
ist, von 60 m abwärts konstant annähernd bei + 4" C. Der Uebergang zur 
meist höheren Temperatur der Oberfläche, (also die Lage der Sprungschichte) 
erfolgt im Mittel in 12 m Tiefe.
	        
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