soverr das gotlich and an eehafft nott gesein mag beswärn und mein sun das gegen-
bürttig mein geschafft soverr das von sun zu sun geraichen mag haltn und aufrichtn,
alles treulich und ungeverlich und des zu ainem warun urkund des geschäffts hab ich
mein aigen innsigel an den brief gehanngen und zu merer sicherhait und zeugnuss der
Sachen hab ich mit vleys gepeten den wolgebornen herrn herrn ßartlmeen von Starhem¬
berg meinen liebn oheim und die edln und vesstn Steffan Volckra zu Dornnach und
Mathiasn Kyennast meinen dienner das seu ireu innsigl auch an den brieff gehanngn
habn, doch den vorbenantn meinem liebn oheim herrn Bartlmeen von Starhemberg,
Steffan Volkra unnd Mathiasn Kyennast und allen iren erbn on schadn. Der brief ist
geben an mitichn sannd Symon und sannd Judas abend der heilign zwelliff potn"nach
Cristi unnsers liebn herrn gepurd viertzehenn hundert und in dem neuntzigistn jare.
Am 2. August 1491 starb der Erbauer
der Kirche und wurde im Presbyterium in der
„begrebnuss im khor, do mein namen und stain
stet“ (Testament) beigesetzt. Das Hochgrab blieb
bis 1776; in diesem Jahre wurde laut Kirchen-
Rechnung: „Der grosse Grab Stein im Presby-
terio eingesenkt.“ 1897 wurde die 2’60 m lange
und 1'33 m breite rote Marmorplatte an der
Evangelienseite beim Hochaltar in die Wand ein¬
gesetzt. Der obere Teil des sehr gut erhaltenen
Grabsteines (Abb. 5) trägt die gotische Minuskel¬
inschrift:
„fjjk (igt begraben mfloff * ijern
roilfjalbm oon telttn (öligen fun D’r
geworben ‘ ift * nacf) * cffrifH ‘ gepurb. m.
r r. r. c 1 ?. ? x f i jare * an ‘ fand fleffans * tag
Des fjepligen * pabfl Dem got gttaö."
Die untere Hälfte „zeigt in tüchtiger Arbeit das
behelmte Wappen der Zelking“.1)
Auf dieses Grabmal bezieht sich die bei
der Kanzel angebrachte Denkschrift, die früher
wohl am Hochgrab („in hoc saxo !) sich befand:
„Christophorus Baro de Zelking Marmore clausus,
Militiae ac Generis Gloria magna sui,
Aedibus in propriis, quas condidit, ipse quiescit,
Spiritus ad superos Regna beata tenet.
Plura suis voluit sic commendare diebus,
Extinctus meritam concidit ante Diem.
Si quis in hoc saxo tanti legis advena nomen,
Non dedigneris dicere vive Deo.“2)
1491.
Die Vollendung des Hochaltares hat er nicht mehr erlebt.3)
Christoph von Zelking muß ein hervorragender Mann gewesen sein; es war sicher
keine kleine Aufgabe, in den unruhigen Zeiten den Bau und die Einrichtung eines so
herrlichen Gotteshauses zu wagen. Daß in erster Linie der Bau zur Ehre Gottes erfolgte,
9 Newald 1. c. 1881, S. LIX. Ueber dasZelkinger Wappen: Siebmacher 1. c. S. 674. Hohenecklll, S.847.
— 2) Bei Hoheneck, III. Bd., S. 804 sind die zwei letzten Zeilen weggelassen. — ö) Sein Lebensalter läßt
sich nur beiläufig berechnen. Nähere Angaben über seine Familien- und Vermögensverhältnisse bei
Siebmacher 1. c. S. 687, Thürheim 1. c. S. 148.
Abb. 5. Grabstein des Christoph von Zelking.
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