pharrkirchen des heilign sannd Wolfganng zu Kefermarkht meiner begrebnuss von mir
Cristoffn von Zelking stifftbrief, als ich dann dy meinem herrn pharrer Wernhardin
Vitschl dy zeit verlihen hab, inhalt ains reverss von im ausgangen, auch beschehen bey
herrn Augustin Hämel, pharrer zu Lasperg, des dann der markht Kefermarkht mitsambt
dem gesloss Weinperg mit den pharrlichen rechten underworffen gewesen ist, alsdan
derselb wildbrief von dem gemelten pharrer besigelten in seiner gewaltsam von mir hat
im widerlegt der pharrlichen rechten nach erkanttnuss geistlicher und weltlicher mit
ainer genügsamen refusion nach seinem gevallen und willen beschehen auch menig-
feltigklich antzaigt. Item dem bemeltn meinem pharrer herrn Wernhardin darauf er mir
dann gelobt hat, das ausczurichtn hab ich bevolhen darinen gewalt zehaben ainen kirch-
dienner oder mesner aufczunemen der in gehorsam sey, auch inn nutzperkait der kirchen
diennst dardurch got gelobt und geerdt wirdet an versaumung der kirchen notturfft zu
ewigen zeitn. Darauf stifft ich im auf dem zechent so ich von dem Zeller erkaufft hab,
bey den Vitzingern in Neunmarkhter pharr und Freinsteter lanndtgericht gelegn zwei-
unnddreyssigk metzen körn, wie man die in tzehent weis bestet und ausmösset und
betzalln sol, dye sol im mein mair auf dem Weinperg in sein mesenhaus zuier fuern und
er sol dabey sein recht gemessn wirdet im nicht ungütlich mit der mass beschech. Item
auf der wisen genant dy Sintzendorfferin ich den fünfftn tail von dem Fünffkircher er¬
kaufft hab, was mein mair mit den pesstn vier ochssen als sy yetz oder künfftig in
meinem mairhoff zum Weinperg stenn auf ainem wagen gefuern mag ain fart hey, der¬
gleichen ain fart gruemad im herbst auch zu seiner behaussung fuern sol ab dem grundt
der gemeltn wisen dy weil das ungetailt ist- Item ich schaff und will auch als mir dann
der merbemelt her Wernhardin Vitschl, pharrer zu Kefermarkht für sich und ainen yedn
nachkommendn pharrer zuegesagt und versprochen hat alle feirtag und freytag wochen-
lich zu ewigen zeitn nach dem sanctus zu meiner begrebnuss im khor, do mein namen
und stain1) stet zu geen mit zwain khercznstäbn prynundn liechtn das tenebre bey
demselben grab ze singen mit dem versigkel und collectn von dem heiligen leiden unnsers
herrn Jhesu Cristi und dy zwen dy liecht tragen, dy sol der selb her Wernhardin oder
ain yeder nachkommender pharrer bestelln das ausgericht werde. Dardurch all mein
vorvordern ich mein hausfrau und kinder und all unnser nachkomen und allen gelaubigen
selln bey got dem almächtigen des derselbn stundt des gesanngs und annder alles ge¬
stilltes gotsdiennst ain sälige hymelische freid emphahen, darumb stifft ich im für all
feirtag und freytag wochenlich zu raitn bringt an zall der tag anderthalb hundert tag,
dafür stifft ich im zwelliff Schilling phennig gelts järlicher gült auf dem Lampelhoff in
Neumarkhter pharr gelegn; dieselbn dem benantn hern Wernhardin pharrer zu Kefer¬
markht und ainem yedn nachkomendn pharrer zu raichen dy sechs Schilling phennig zu
sand Jorgntag und sechs Schilling phennig zu sand Michelstag an meiner erbn nachred
ungeverlieh. Item ich schaff auch järlich zu ewigen Zeiten auf dem guet genant Enigs-
lehen in Schönnauer pharr gelegen ain halb phund phennig gelts järlicher gült, halb zu
sannd Jorgntag und halb zu sand Michelstag, das ainem yeden zechmaister die zeit sand
Wolfganngs kirchen zu Kefermarkht geraicht und gehn sol werdn, davon sol ain yeder
zechmeister zu ewign zeitn dy zway liecht von ungenutztn wachs zu dem tenebre kauffn
und ausrichtn und ob an dem wachs überbleibt, sol zu notturfft der kirchen zu beleichtn
bleibn. Ich schaff und will auch das auf acht jar alle jar zwayunddreyssigk phund
phennig von dem wein und traid tzehennt so ich von herrn Wennsch von Eberstorff er¬
kaufft hab, der freis aign und gelegn ist bey Melkh auf den dörffern zu Mairhofen,
*) Also schon zu Lebzeiten hatte er sein Epitaph errichtet.
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