wilden Ungarn (an der Enns), und die kaiserlichen Söldner selbst verübten manche Ge¬
walttaten und oftmaligen Raub.1)
Im Juli 1491 zeigten sich wieder einige Haufen von Ungarn, Böhmen und raub¬
lustigen Freibeutern im Mühlviertel.2)
Auf Schloß Weinberg nächst Kefermarkt (Abb. 2 — 4) waren damals die Zel-
kinger. Das „alt-vortreffliche Geschlecht der Herren von Zelking“ hatte die Herrschaft
Weinberg 1378 käuflich erworben.3) „Die
Herren von Zelking wurden zu den zwölf
österreichischen Familien gezählt, die man
wegen ihres Alters und Ansehens die Landes¬
apostel oder Apostelfamilien nannte.
Auch waren dieselben mit den vornehmsten
österr. Geschlechtern versippt und ver¬
schwägert.“4)
Der Erbauer der Kirche, Christoph
v. Zelking, hatte 1467 dem Kaiser als Haupt-
Abb. 2. Schloß Weinberg bei Kefermarkt. mann gedient, dann wurde er kaiserlicher
Rat, 1483 bis zum Ableben Pfleger in Frei¬
stadt,5) 1487 Viertelhauptmann im Machlande.6) Er hatte namhaften Besitz; nebst Wein¬
berg noch Zelking (N.-Ö.), Leonstein, Peissling, Grafendorf, Wolfsberg usw.; ferner Zehente
und Gilten
in der
Pfarre
Grünbach
bei Frei¬
stadt, in
Merten-
bergjnden
Pfarren
Eberstall¬
zell, Ried
i/Tr.,Kirch-
ham, Wart¬
berg a/Kr.,
Talheim b.
Wels; er
kaufte den
Krenhof,
Pf. Haag,
N.-Ö.,Eben¬
thal, Mit-
terberg im
Machland,
1489 den
Hof in der
Messe gestiftet; 1488 zwei weitere ewige Messen (mit 44 Pfund Pfennig), ferner hatte
9 Pritz, 1. c. S. 173. — 2) Pritz, ]. c. S. 178. — 3) Hoheneck, 2. Bd. 661 u. 3. Bd. 861. Vgl. Pili wein,
Mühlkreis 432. — 4) Thürheim, 1. c. S. 42. — 5) Siebmacher, 1. c. S. 688. — 6) Piliwein, 1. c. S. 43. — 7) Sieb¬
macher, 1. c. S. 687 ff.
Abb. 3. Schloß Weinberg.
Point, Pf. Grieskirchen, 1491 Irming usw.7) 1475 hatte er bereits eine ewige
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