Volltext: Kupferstich und Holzschnitt in vier Jahrhunderten

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liehe Zeichner „der mit dem Stift zu sehen schien“, hat einige solcher Szenen 
aus dem Leben der Zeit, wie die Krönung der Büste Voltaires bei einer Theater 
vorstellung, die „Nouvellistes du cafe Procope“ und vor allem die „Vue du 
Salon du Louvre“, die Pariser Kunstausstellung (1753), mit feinster Nadel ge 
stochen. 
Neben diesen berühmtesten und hervorragendsten französischen Illustratoren 
des XVIII. Jahrhunderts ist noch eine ganze Schar anderer Zeichner-Stecher 
eifrig tätig, von denen wenigstens einige, die jenen ersten Kräften oft nur 
wenig nachstehen, genannt sein mögen. Charles Monnets (1732—i8id) 
Hauptwerk ist die „Description abrege des 15 journees de la revolution“. 
Pierre Clement Marillier (1740—1808), Fr. Marie Queverdo (1740 bis 
1797), Louis Josephe Masquelier (1741—1811), Nie. Andre Monsiau 
(1754—1837), Antoine Borei (geb. um 1743), Claude Louis Desrais (1746 
bis 1816), Louis Binet (1744—1800), der Illustrator Restifs de la Bretonne, 
J. J. Francois Lebarbier (1738—1826), der Illustrator Gessners und andere 
mehr sind an den hauptsächlichsten Publikationen dieser Art beteiligt gewesen. 
Die Revolution haben viele von diesen graziösen Künstlern noch zu über 
dauern vermocht, sie suchen, freilich meist nur in der Wahl der Gegenstände, 
den politischen Strömungen zu folgen. Dann aber unter der beginnenden Herr 
schaft des Klassizismus Davidscher Richtung müssen sie mit ihrer frivolen und 
eleganten Kunst das Feld räumen. Der Geschmack nimmt eine ganz andere, 
ernstere und strengere Richtung und ihre Schöpfungen werden nun ebensosehr 
mißachtet wie sie früher gepriesen und gesucht worden waren. Neben den 
von Jacques Louis David beeinflußten Künstlern wie Francois Gerard, 
Giraudet und Isabey, zu denen sich auch der schon erwähnte Lebarbier 
gesellt, ist es Pierre Paul Prudhon (1758—1823) allein, der etwas von der 
liebenswürdigen Grazie und Zärtlichkeit der fröhlichen Zeiten in den neuen 
kalten Stil hinüberrettet. Meist haben Roger, Godefroy oder Copia seine Illu 
strationen gestochen, z. B. die zu Bernards „L’art d’aimer“ (1797), zu Longus’ 
„Daphnis et Chloe“ (1800), zu Bernardin de St. Pierres „Paul et Virginie“ (i8od); 
nur wenige Bilder hat er selber radiert.
	        
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