Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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Haben, daß man mit dem Baue nicht unter der höchsten Wasserlinie c. d. zu ste¬ 
hen kömmt. Denn nicht nur allein, daß sich die aufgeschüttet werdende Erde, 
Schotter, oder mitsamm vermischt, durch die natürliche Schwere in sich selbst 
sezt, sondern auch, daß sich die von dieser Masse zusammengenommene Schwere 
mit dem morastig, oder sumpfigen Grunde der Linie e. f. so fest zusammendrückt, 
daß sie mit dem festen Grunde nach der Linie i. k. ein ganzes ausmachen, und 
somit dem Wasser keinen Durchlauf gestatten. Folglich müssen für das anfallen¬ 
de Wasser nach der Verschiedenheit, und Lage des Terrams beyderley Strassen 
die Spielräume gegeben werden, ausser welchen ein Damm, um das Gewässer 
aufzuhalten, übermässig hoch, und folglich, um der Gewalt widerstehen zu kön¬ 
nen, eben auch ausserordentlich breit angelegt werden müßte. 
Wenn schon der Wasserableitungsgraben h. angebracht ist, die Erfahrung 
aber überzeigt, daß er bey einem aufschwellenden Wasser dasselbe abzuführen nicht 
hinreicht; so muß in einer solchen Strasse eine den Umstanden angemessene Oef- 
nung gelassen, und mit einer diese Oefnung deckenden Brücke versehen, wovon 
nicht nur allein die beedseitigen Ufer gut verfestiget, sondern auch mit Empfangs¬ 
und Ableitungsflügeln hergestellt werden müssen. Diese Flügel müssen sich nicht 
nur allein fest an den Damm anschliessen, sondern auch und hauptsächlich die das 
Wasser empfangenden , oder aufnehmenden Flügel, welche der Unterwaschung 
weit mehr, als die das Wasser ableitenden Flügel unterliegen, für derselben best¬ 
möglichst verwahrt werden, weil dadurch nicht nur allein die Brücke, sondern 
auch der Damm selbst den größten Schaden und Nachtheil unterliegen würde- 
Daher wird in solchen Fällen, und absonderlich bey Flüssen zur mehrern Versiche¬ 
rung der Brückenfeste nach Umstanden der Gefahr der Unterwaschung auf eine 
größere und kleinere Strecke dem Ufer ein Beschlag gegeben. 
Soll aber ein Damm einen stark anfallenden, oder drückenden Wasser wider¬ 
stehen; so wird derselbe nicht nur allein über das höchste Wasser erhöht, sondern 
es werden demselben auf der rückwärtigen > dem Wasser entgegengesezten Seite, 
in mehr und minderer, dem Druck des Wassers, und der natürlichen Stärcke 
des Damms angemessenen Entfernung, Stützen a von 3 Schuh auch bis 5 Klaf¬ 
ter in der Länge angebracht, welches hauptsächlich von der Lage des Terrains 
H 2 ab-
	        
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