Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

»33 
den Gegenden, wo das Wasser wechselt, und sie bald naß, bald trocken werden, so 
geschwind abnehmen und Schaden leiden. Die Ursach kömmt daher, wenn sich 
das Holz im Wasser befindet, quillt es stark auf, und wird von der Nässe ausein¬ 
ander getrieben, fällt aber das Wasser Hinweg, so geht das zurückgebliebene durch 
die Luft, Hitze oder Kälte auch fort, und nimmt also gleichsam unvermerkt einige 
Theile des Holzes auf sich. Durch dieses wird nun das Holz mürbe gemacht, so 
daß es anbrüchig wird und zerfällt. Hierwieder ist nun ein gutes Mittel, wenn 
man die Pfähle von der Luft und Sonne mit Brettern bedeckt, indem allemal die¬ 
jenigen Theile, welche gegen die Sonne stehen, am meisten abgenützt sind. Reißt 
das Holz durch plötzliche Dürre auf, so dringt das Wasser alsdenn hinein, und 
kann den Pfahl desto heftiger angreifen, und verderben. Ist aber solcher Ort be¬ 
deckt , so wird es verhindert. Die Pfähle werden alle mit hölzernen Rameln ein- 
geftossen, und muß man hiezu kein lockeres, sondern hartes dichtes Holz nehmen, 
welches auf dürren und magern Boden gewachsen, die Wurzeln am nächsten, und 
entweder in Jahren ganz gerade, oder rechtschaffen wümericht in einander gewach¬ 
sen ist. 
Schneid- Auf den Schneid- und Brettmühlen hat man gute Aufsicht nöthig, damit nicht 
mühleu. hintergangen werde. Es bevortheilen dieselbe i. Wenn sie dre Bretter allzudünn 
schneiden, damit sie deren desto mehrere aus einem Baum bekommen. 2. Wenn 
sie die Bretter aus alten abgestandenen Bäumen schneiden, und darauf solche, zu¬ 
mal den Unwissenden für gute und frische verkaufen, da sie doch, wenn man sie zu 
Fußböden widmet, leicht ausgetreten werden, und so man sie an die Wände an¬ 
nagelt, gar bald verfaulen. 3. Wenn sie grüne Bretter für dürre verkaufen, wel¬ 
che hernach, sofern sie zu Fußböden, oder andern Dingen gebraucht werden, un- 
gemein eindorrerr, von einander spalten, und grosse Risse verursachen. 4. Wenn 
sie bey dem Verkauf der Bretter die ganz reinen und dürren oben, in der Mitte 
aber und untenher viel zerbrochene, und unreine, kurze und grüne mit unter- 
stossen. 
Am