Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

Herkleiden. Die Feuermauern müssen die Gebäude iMihrer Last nicht allzusehr be¬ 
schweren, und dabey aber so stark gemacht werden, daß sie bey unbermutheter 
Entzündung nicht bersten. Die hölzernen Stangen, so einige zum Fleischräuchern 
in der Mauer anbringen, müssen nicht von einem Ende zum andern durchgehen, 
damit sie nicht., wenn sie etwa anbrennen, das Feuer in die Gebäude bringen. Die 
eisernen Stangen sind weit besser. Wenn die Feuermauern aus dem Dach Heraus- 
stehen, muß man sie wohl mit eisernen Schliessen fassen, daß sie nicht vom Feuer 
zerspringen, und nachgehends herabfallen. Es müssen gute Materialien dazu kom¬ 
men , welche im Fall der Noth dem Feuer widerstehen können. Man soll kein Hotz 
an die Feuermauern legen, noch viel weniger selbe mit hölzernen Balken zusam¬ 
menhängen, inmassen aus der Erfahrung gewiß, daß, wenn nur aussen an dem 
Schornsteine Holz angelegen, hingegen selber einmal unversehens angezündet wor¬ 
den , die Mauersteine öfters geborsten, und sich Funken durch die Ritze angesetzt 
haben, welche hernach unvermerkt auf einmal um sich gegriffen, und ein grosses 
Feuer angerichtet. So man nöthig findet Balken zu unterlegen, müssen sie nicht 
unmittelbar anstehen, sondern anderthalb bis 2 Zoll abwärts, in den Zwischenraum 
schlägt man hie und da einen Stein, und füllet das übrige mit Laim aus, dek so 
fest eingedrückt und gestopft wird, als nur möglich , die eisernen Schlußthüren find 
in den Rauchfängen gär gut, wenn man mit durchgeschobenen Blech nicht allem 
bey entstehenden Feuersbrünften das Feuer dämpfen, sondern sich auch ihrer zugleich 
als Rauchkammern bedienen kann. 
Vor dem Bauen muß die Art und Qualität des Holzes in Betrachtung gezo- Crwäh. 
gen, und solches erwählt werden. Es muß frisch, gerade nicht windschief noch auf- Auhol- 
gerissen seyn. Einige lassen die Stämme vor dem schlagen, bis auf die Mitte ih- res. 
res Kerns unten einhauen, und sie hernach noch einige Zeit stehen', damit die un¬ 
nütze Feuchtigkeit durch die gemachten Oeffnungen herablaufe. Vielmehr ist jedoch 
an Beurtheilung der Dicke, Stärke und Schwäche, Länge und Breite gelegen. 
Zu viel und zu starkes Holz macht die Last eines Baues zu schwer, daß es gar 
oft durch diesen Fehler baufällig wird. Das schwache Holz zerbricht, und giebt 
sich auseinander. Bey den Wassergebäuden ereignet sich mit den Pfählen die ins Wasser- 
gedätthf. 
Wasser geschlagen werden, gemeiniglich eine grosse Beschwerlichkeit^ da solche in 
den 
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