Volltext: Der praktische Baubeamte. Dritter Theil. (3. / [1801])

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Bey der Herbeyfübrung der Materialien. 
2. Was immer für Materialien auf Rechnung der Bauunternehmung bey- 
zuführen kommen/ ist sorgfältigst zu trachten / nach Beschaffenheit der Umstände 
entweder mit einzelnen Fuhrleuten / oder mit ganzen Gemeinden wirkhschaftliche 
Behandlung zu treffen/ und zwar bey den Mauer-oder Bruchsteinen nach der 
Klafter/ allenfalls auch nach der Fuhr/ bey den von Steinmetzen bearbeiteten Stei¬ 
nen/ nach dem Kubikschuh, bey den Ziegeln nach tausend, bey dem Kalk nach 
dem zur Abmessung desselben im Gebrauch stehenden Maaße, bey dem Sand/ Te¬ 
gel/ Laimen/ Mauerschutt/ Schotter/ und der von den Bauplätzen wegzuführen¬ 
den Erde nach der Fuhr; bey der in großen Körpern auszuhebenden/ und zu 
Dämmen/ Chausseen/ oder andern dergleichen Anschüttungen beyzuführendenErde 
«ach Kubikklaftern des ausgehobenen Körpers/ oder ebenfalls nach Fuhren / so¬ 
fern die Fuhrleute zum Akkord nach der Klafter/ sich nicht etnverstehen wollten/ 
Bey dem Baugehölz nach den Stammen/ bey Pfosten f Bretter und Latten nach 
Stücken; bey Schindeln/ nach dem tausend; bey Reisern/ Flechtruthen, und 
Pflöcken zum Wasserbau nach der Fuhr; bey Faschinen hingegen nach dem Stück/ 
oder auch nach der Fuhr/ jedoch mit Bestimmung der Faschinen-Zahl/ die alle¬ 
mal geführet werden soll Die Bezahlung der Fuhrleute nach dem Tag rst durch¬ 
gehens/wie weit es immer thunlich ist/ zu vermeiden/ weil selbe bey Beziehung 
täglicher Zahlung sowohl sich / als auch ihr Zugvieh und Wägen gar sehr zu scho¬ 
nen/ wenig auszurichten/ und somit die Kosten der Fuhren zum Schaden der 
Bauunternehmung beträchtlich zu vermehren pflegen. 
b. Es ist bestmöglichst Sorge zu tragen/ daß die Materialien in guter/ und 
vorzüglich in jener Zeit beygeliefert werden, in welcher die Fuhrleute am leichte¬ 
sten zu bekommen sind / doch muß immer der Bedacht genommen werden/ daß es 
beym Bau an Materialien nie fehlen möge. Zur Beylieferung der Materialien 
find Fuhrleute am leichtesten und wohlfeilsten zu bekommen, wenn sie zur Zeit 
fahren können / in der sie sonst mit ihrem Zugvieh wenig oder gar nichts verdienen 
würden.
	        
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