i6f
gemacht werden, wie dieses bey Glocken, Wagebalken und dergleichen geschiehet,
die Schärfe des Zapfen kann nach einem Winkel von 60 Graden, die Pfanne aber
entweder rund , oder nach einen Winkel von rro Graden ausgeschnitten werden,
auch können die Zapfen, anstatt sie in Pfannen zu legen, zwischen zwey Walzen
gelegt werden. Drittens. Wird die Reibung vermindert, indem man die gerade
Bewegung in ein Fortwälzen verwandelt. Zu diesem Ende werden an die zu be¬
wegenden Lasten Räder befestigt, welche indem sie sich umwelzeu, die Last fort¬
schieben. Das Oehl und die Fette wirkt dadurch mit, weil die Theile desselben
sehr schlüpfrig sind, und übereinander wegglitschen. Bey allen Maschinen muß
überhaupt darauf gesehen werden, daß die Zapfen und Pfannen vor Sand und
andern scharfen Unrath verwahrt werden, weil dadurch die Oberflächen rauch wer¬
den, und sich dte Reibung daher nothwendig vermehren muß, ferner ist das Er¬
hitzen nach aller Möglichkeit zu verhüten, weil dadurch die Körper ausgedehnt
werdest, die Ungleichheiten der Oberflächen sich mehr erheben, und stärker in einan¬
der greifen.
w. Die oberschlächtigen Mühlen erhalten ihren Namen aus dem oberschlach-
tigen Mühlrade, wie dieses Fig. i. und 2. besonders gezeichnet ist, und haben
nt ihrer Errichtung folgende drey Hauptbeobachtungen, und zwar erstens, die
Bestimmung der Höhe des Rades; zweyten«: die Bestimmung, wie viel Was¬
ser zur gegebenen Größe des Rades erfordert wird, und drittens: das Verhält¬
niß der Räder, und Getriebe. Um nun dem Rade seilte erforderliche Höhe zu
geben, muß der Terrain, woselbst eine oberschlächlige Mühle angebracht werden
soll, genau nivilirt, oder das Fallen des Wassers abgewogen werden, aus der
erhaltenden Höhe des Wasserfalls, wird dann auch die Höhe des Wasserrades
bestimmt, wobey aber annoch vorhero erstens das Gefall des Mühlgrabens, oder
die Räusche, von der Wehr an bis zum Wasserbethe, welches gemeintglich 1
Zoll auf 100 Schuhe beträgt, obwohlen Wolff auf 100 Schuhe 3 Zolle for¬
dert, Belidor sich aber auf zoo Schuh mit einem Gefälle von 1 Zoll begnügt.
Zweyten« die Höhe des Wassers auf dem Mühlbethe, drittens, das Gefall des
Wasserbethes selbst, viertens die Dicke des Bodens, und Wasserbethes samt dem
Freyhangen des Rades, welches sehr wenig betragt, indem das Rad sowohl bey
Ohec-
Pla«.
CXXÜ